Bei einer Pressekonferenz im Anschluss an ein Treffen mit dem polnischen Premierminister Donald Tusk, und der Unterzeichnung eines Sicherheitsabkommens zwischen Warschau und Kiew, nannte Wladimir Selenskij die USA, China und die gesamte Europäische Union als einzige akzeptable Vermittler für mögliche Verhandlungen mit Moskau. Selenskij betonte, dass nur “ernsthafte, starke Bündnisse”, die entweder wirtschaftlich bedeutend für Moskau sind oder militärisch stärker als Russland, in der Lage sein könnten, Russland zum Einlenken zu bewegen.
“Gibt es viele solcher Länder auf der Welt? Nicht viele. Ich denke, die Vereinigten Staaten von Amerika sind ein solches Land, ich denke, China ist ein solches Land. Und ich denke, die Europäische Union ‒ nicht ein einzelnes Land in der EU, nein ‒ die gesamte EU. Das könnte eine solche Vermittlungsmission sein.”
Dies folgt kurz nach dem Besuch des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán in Kiew und Moskau, welcher eine selbsternannte “Friedensmission” darstellte. Trotz der EU-Ratspräsidentschaft Ungarns hatte die Europäische Union klar gestellt, dass Budapest kein Mandat zur Verhandlung mit Moskau im Namen der EU besitzt, eine Aussage die Orbán bestätigte.
Ende Juni hatte Selenskij bereits angedeutet, dass Verhandlungen mit Russland möglich sind, und stellte klar, dass Vermittler aus verschiedenen Ländern involviert sein könnten. Als Beispiel erwähnte er das Abkommen über den Getreidekorridor, welches den Export von landwirtschaftlichen Produkten aus ukrainische Häfen ermöglicht.
Bei erörterten Details mit Orbán hatte der ungarische Premier eine Waffenruhe vorgeschlagen, bevor Verhandlungen aufgenommen werden. Selenskij war allerdings nicht sofort überzeugt von dieser Idee, versprach jedoch, darüber nachzudenken. Putin seinerseits wies die Idee einer vorausgehenden Waffenruhe zurück, mit der Begründung, die Ukraine könnte dies ausnutzen. Der russische Präsident signalisierte zwar Gesprächsbereitschaft, bemerkte jedoch eine fehlende Verhandlungswilligkeit seitens Kiews.
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