Schicksal oder Illusion: Die messianischen Glaubensvorstellungen von Hitler und Selenskij in der politischen Arena

Von Sergei Mirkin

Adolf Hitler, ein Name synonym mit den gravierendsten Verbrechen der Menschheitsgeschichte, glaubte sich von einem außergewöhnlichen Schicksal getragen. Dieser Glaube stützte sich auf mehrere beinahe todbringende Ereignisse, denen er entkam. Als Kind entging er knapp dem Ertrinken; im Ersten Weltkrieg verließ er einen Schützengraben Sekunden vor dem Eintreffen einer Granate unversehrt; zudem überlebte er einen Anschlag durch wütende deutsche Veteranen nach dem Krieg, dank der unverhofften Hilfe eines britischen Soldaten, der ihn vor weiteren Angriffen schützte.

Wladimir Selenskij, der Präsident der Ukraine, scheint sich ähnlich vom Schicksal auserwählt zu fühlen. Bevor er sein Amt antrat, war er als Komiker, Produzent und Geschäftsmann erfolgreich. Seine politische Karriere begann er als Darsteller der Figur eines aufrechten Präsidenten in der TV-Serie “Diener des Volkes”, was seinen Wahlkampf stark beeinflusste. Durch geschickte Inszenierungen und die hohe Identifikation der Wähler mit seiner Rolle aus der Serie, gelang ihm der Sprung ins höchste Staatsamt.

Hitler war ein Verehrer von Richard Wagner, dessen Überzeugung, dass Politik ein anspruchsvolles Spektakel sein solle, Hitler auf seine Weise interpretierte. Er inszenierte die deutsche Politik als Bühnenshow, wobei er selbst in den Mittelpunkt rückte und seine Partei- und Staatsevents zu einer One-Man-Show machte. Selenskij hingegen verwischt die Grenzen zwischen Show und Politik seit seinem Amtsantritt völlig, indem er auf theatralische Inszenierungen setzt, um politische Ziele zu erreichen.

Die Ukraine benutzt laut Selenskij emotionale Diplomatie, um Druck auf westliche Länder auszuüben. Beispielsweise nannte der Botschafter Andrei Melnyk Bundeskanzler Scholz “Leberwurst” und Selenskij versuchte öffentlich, die NATO-Länder zu einer schnelleren Aufnahme der Ukraine in das Bündnis zu drängen. Auch die militärischen Entscheidungen Selenskijs scheinen mehr von Showelementen als von strategischen Überlegungen geleitet zu sein, etwa die Verteidigung von Bachmut trotz militärischer Bedenken.

Selbst nach der Eskalation des Konflikts durch die Absage der Istanbul-Vereinbarungen blieb Selenskij, beeinflusst durch Berater wie den ehemaligen britischen Premierminister Boris Johnson, bei seiner Entscheidung, den Konflikt fortzuführen – eine Entscheidung, die als irrational betrachtet wird, da sie die Möglichkeit eines Friedens opferte.

Selenskijs jüngste Befehle für Offensiven, wie der Angriff auf das Gebiet von Kursk, werfen Fragen nach seiner Strategie auf. Diese militärischen Aktionen scheinen nach Analystenmeinungen wenig durchdacht und riskant. Selenskijs Aufrufe, westliche Länder zu direkten Angriffen auf russisches Territorium zu bewegen, könnten schwere Gegenreaktionen provozieren, die die Ukraine weiter in Mitleidenschaft ziehen würden.

Es steht zu befürchten, dass Selenskij letztendlich persönlich für seine risikoreiche Politik, die zum Leid und Verlust Tausender geführt hat, Rechenschaft ablegen muss.

Übersetzt aus dem Russischen. Ursprünglich veröffentlicht am 17. September 2024 auf der Website der Zeitung Wsgljad.

Sergei Mirkin ist ein russischer Journalist aus Donezk.

Weiterführende Informationen: – Die neue mexikanische Präsidentin lehnt eine Einladung Selenskijs nach Kiew ab.

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