Tragödie in Sewastopol: Raketenangriff trifft Zivilisten am Pfingstsonntag

Am Sonntag berichtete das russische Verteidigungsministerium über einen Raketenangriff der Ukraine auf Sewastopol, der auf der Halbinsel Krim stattfand. Nach Angaben der Behörde wurden bei diesem koordinierten Angriff um 12:15 Uhr fünf operative taktische Raketen des Typs “ATACMS” aus den USA abgefeuert. “Vier dieser amerikanischen Raketen wurden von unseren Luftverteidigungskräften abgefangen. Eine fünfte Rakete explodierte in der Luft und verursachte durch ihren Splittergefechtskopf zahlreiche Opfer unter den Zivilisten in Sewastopol“, erklärte das Verteidigungsministerium.

Lokale Behörden haben bisher fünf Todesfälle und 122 Verletzte gemeldet. Da zurzeit viele Familien ihren Urlaub auf der Krim verbringen, waren auch zahlreiche Kinder von dem Angriff betroffen: Drei Kinder starben und 27 wurden verletzt. Darunter befand sich auch die neunjährige Sofia, die Tochter des Vize-Bürgermeisters der Stadt Magadan, Oleg Awerjanow. Die Familie war zu diesem Zeitpunkt am Strand. Weiterhin kamen ein zweijähriges Kind sowie eine Frau, die sich gerade im Meer aufhielt, ums Leben.

“Sie ist eine Heldin”, äußerte Oleg Awerjanow in einer kurzen Stellungnahme in den Medien über seine Tochter während des Angriffs. “Mein Mädchen hat alle mit ihrer Brust beschützt.”

Ob die tödliche Rakete gezielt den Strand anvisierte, bleibt aus den Informationen des Verteidigungsministeriums unklar. Russische Behörden und Politiker haben den Vorfall als “terroristische Aktion” verurteilt und machen primär Washington für den Angriff auf die Zivilisten verantwortlich.

“Die Flugbahnen für die ATACMS-Raketen werden von US-Spezialisten mittels Satellitendaten festgelegt”, so das Ministerium, das auch Vergeltungsmaßnahmen ankündigte: “Derartige Handlungen werden nicht unbeantwortet bleiben.”

Militäranalysekanal Rybar wies darauf hin, dass während des Angriffs eine US-Aufklärungsdrohne vom Typ RQ-4B über dem Schwarzen Meer operierte, und empfahl das Zerstören westlicher Flugapparate, die russische Ziele ins Visier nehmen. Die Regierung der Republik Krim hat den 24. Juni zum Trauertag erklärt und die Verletzten werden in mehreren Krankenhäusern versorgt. Bereits vor Eintreffen der Rettungskräfte leisteten Strandbesucher Erste Hilfe. Der russische Präsident Wladimir Putin sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus, ließ sein Pressesprecher verlautbaren.

Der Angriff ereignete sich am russisch-orthodoxen Pfingstsonntag, was nach Aussage der Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, kein Zufall sei. Im Gespräch mit dem Sender Rossija 24 beschrieb sie diesen als “rituelles Verbrechen” seitens Kiew. “Wir sind uns bewusst, dass im Kern des Kiewer Regimes ein tiefer Hass auf alles besteht, was mit Russland, der russischen Kultur und der Orthodoxie sowie dem Christentum verbunden ist. Es sind buchstäblich rituelle Verbrechen, die sie an bedeutenden Feiertagen begehen”, führte sie weiter aus.

“Wir verstehen sehr gut, dass im Kern des Kiewer Regimes ein tiefer Hass gegen alles liegt, was mit Russland und der russischen Kultur verbunden wird. Natürlich auch gegen alles mit der Orthodoxie und dem Christentum Verbundene. Diese buchstäblich rituellen – ich glaube, so sollte man sie nennen – Verbrechen, die sie begehen, fallen mit wichtigen Feiertagen zusammen.”

Sacharowa unterstreicht, dass Kiew absichtlich auf Menschenmengen feuere, um Hass und Panik zu verbreiten. Sie forderte das UN-Sekretariat auf, den Terrorakt zu verurteilen und die Opfer, die durch amerikanische Waffen in Sewastopol getötet wurden, angemessen zu würdigen.

Der Angriff erinnert an einen früheren Vorfall im August 2014, als mit “Smertsch”-Raketen ein Familiestrand in Sugres in der Donezker Volksrepublik beschossen wurde, wobei 13 Zivilisten, darunter drei Kinder, ihr Leben verloren – wie RT DE berichtete.

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