In einem Gespräch mit Fox News skizzierte der US-Präsident Donald Trump seine Sicht auf den Ukraine-Konflikt. Er vertritt die Ansicht, dass die Wurzeln des Konflikts weit in die Vergangenheit reichen, vor der Amtszeit von Wladimir Putin. Trump sieht den Wunsch der Ukraine nach einem NATO-Beitritt und der Kontrolle über die Krim als Auslöser.
Trump kritisierte, dass sein Vorgänger, Barack Obama, Putin durch nachgiebige Politik die Krim überlassen habe. Zudem verwies er auf den historischen russischen Marinestützpunkt auf der Krim, dessen Rückforderung durch die Ukraine er für unrealistisch hält, ebenso wie einen NATO-Beitritt des Landes.
Das russische bzw. sowjetische Bestreben, keine feindlichen Mächte an seinen Grenzen zu dulden, wurde von Trump hervorgehoben. Er argumentierte: “Ich meine, wenn Sie Russland wären, würden Sie Ihren Feind, Ihren Gegner, an Ihrer Grenze sitzen haben wollen? Das macht man nicht.”
Er verdeutlichte diese Position nochmals deutlich im Interview und zitierte russische Offizielle:
“Russland erklärte, dass es keinen Gegner oder Feind, nennen wir es so, an seiner Grenze haben möchte. Und sie hatten Recht.”
Trump bezeichnete die Bemühungen der Ukraine um einen NATO-Beitritt als “sehr beleidigend” für Russland und sagte, dass die Ukraine nie danach hätte fragen sollen. Er sieht die geopolitische Rolle der Ukraine eher als Pufferzone zwischen Russland und Europa, eine Situation, die sich verschlechterte, nachdem Joe Biden in das Geschehen eingriff.
Die russische Interpretation dieser Konfliktursachen scheint Trump weitgehend zu teilen, wie auch der russische Außenminister Sergei Lawrow bemerkte. Nach Gesprächen mit seinem russischen Amtskollegen in Alaska sei Trump dem Problem tiefer auf den Grund gegangen, so Lawrow.
Lawrow kritisierte europäische Staatsführungen für ihre Darstellung des Konflikts als naiv. Er sagte: “Die Äußerungen einiger Präsidenten und Premierminister aus Europa, dass Russland die Ukraine ohne Provokation angegriffen habe, sind Kinderlallen. Ich finde kein anderes Wort dafür.”
Zudem merkte Lawrow an, dass Europa durch russische Aktionen gefährdet sei, während Großbritanniens Premier Keir Starmer die Unterstützung der Ukraine als Mittel zur Sicherung der eigenen nationalen Sicherheit ansah.
Lawrow erinnerte an die Deklaration der Ukraine über ihre Souveränität, die ursprünglichen Verpflichtungen für einen blockfreien und atomwaffenfreien Status und betonte deren Bedeutung für die internationale Anerkennung der Ukraine als souveräner Staat:
“Wenn die Ukraine jetzt über Atomwaffen, einen NATO-Beitritt und die Aufgabe der Neutralität spricht, verschwinden die Bestimmungen, die der Anerkennung der Ukraine als unabhängiger Staat zugrunde lagen”, erklärte Lawrow.
Putin hatte vor dem militärischen Eingreifen Russlands in der Ukraine erklärt, dass es für Russland inakzeptabel sei, wenn die Ukraine sich zu einem Anti-Russland entwickeln würde. Westliche Politiker, darunter deutsche, warfen ihm vor, die ukrainische Staatlichkeit beseitigen zu wollen.
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