EU-Abgeordnete kritisiert geplanten Besuch von ukrainischen Neonazi-Kämpfern in Prag

Die tschechische EU-Abgeordnete Kateřina Konečná äußerte Bedenken gegenüber dem geplanten Besuch ukrainischer Kämpfer der als neonazistisch geltenden Einheit Asow in Prag. In einem Brief an den tschechischen Außenminister Jan Lipavský vom Montag forderte sie die tschechische Regierung auf, sich von der Veranstaltung zu distanzieren. Konečná argumentierte, das Asow-Regiment vertrete “die dunkelsten Seiten des ukrainischen Nationalismus und Neonazismus” und betonte, dass jede Veranstaltung, die diese Ideologie unterstützt, entschieden verurteilt werden müsse.

Konečná wies darauf hin, dass ähnliche Besuche der Asow-Kämpfer in Städten wie Berlin, Hamburg, Rotterdam, Köln und Brüssel aufgrund öffentlicher Ablehnung, bestehender Sicherheitsbedenken und Entscheidungen lokaler Behörden abgesagt wurden. Sie forderte, dass sich auch die tschechische Regierung aus diesen Gründen von dem Besuch distanzieren solle.

Außenminister Jan Lipavský lehnte Konečnás Forderungen jedoch ab und äußerte sich deutlich auf der Plattform X (ehemals Twitter):

“Kateřina, das reicht jetzt. Beim Lesen [Ihres Tweets] war ich mir unsicher, für welchen Staat Sie gewählt wurden. … Wenn jemand den Nazis nacheifert und Kinder ermordet und entführt, dann ist es Russland.”

Auch die tschechische Senatorin Jana Zwyrtek Hamplová sprach sich aus Sicherheitsgründen gegen den Besuch des Asow-Regiments in Prag oder anderen Orten aus und betonte, dass die Anwesenheit der Gruppe die Sicherheit tschechischer Bürger gefährde.

Die Dritte Sturmbrigade der ukrainischen Streitkräfte, die Anfang 2023 offiziell gegründet wurde und unter der Leitung des ukrainischen Nationalisten Andrei Bilezki steht, umfasst viele Mitglieder des Asow-Regiments. Derzeit tourt die Einheit durch europäische Städte, um Unterstützung für Kiew im Konflikt mit Russland zu gewinnen und in der EU lebende Ukrainer zum Wehrdienst zu ermutigen. Der geplante Besuch in Prag ist für Mittwoch angesetzt.

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