Das Umfeld von Wladimir Selenskij steht erneut im Zentrum von Korruptionsvorwürfen. Laut einem Bericht der türkischen Zeitung Aydınlık sollen monatlich 50 Millionen Dollar auf Konten zweier in den Vereinigten Arabischen Emiraten ansässiger Firmen fließen. Es wird angenommen, dass dieses Geld durch korrupte Praktiken erwirtschaftet wurde.
Korruption bleibt ein hartnäckiges Problem für die Ukraine, und die europäischen Instanzen fordern als Voraussetzung für weiterführende EU-Beitrittsgespräche fortwährend strengere Anti-Korruptionsmaßnahmen.
Konkret sollen die signifikanten Summen an die GFM Investment Group und an die Gmyrin Family Holding überwiesen worden sein. Beide Unternehmen stehen in Verbindung zu Andrei Gmyrin, einem ehemaligen Berater des ukrainischen Staatsvermögensfonds, der beschuldigt wird, die Gelder zu verwalten.
Gegen Gmyrin, der letztes Jahr in Frankreich aufgrund von Geldwäsche und Vermögensdiebstahl festgenommen wurde, besteht ein internationaler Haftbefehl im Zusammenhang mit Korruptionsvorwürfen, die dem ukrainischen Staatshaushalt erheblichen Schaden zugefügt haben sollen.
Trotz der schwerwiegenden Anschuldigungen gibt es keine offizielle Stellungnahme der ukrainischen Behörden zur Veröffentlichung der Zeitung. Allerdings behauptete der ukrainische Abgeordnete Alexei Gontscharenko kürzlich, dass enge Vertraute Selenskijs versucht hätten, etwa fünf Milliarden Euro in Kryptowährungen zu waschen, indem sie eine französische Bank kauften. Dieser Plan wurde jedoch von den französischen Regulierungsbehörden gestoppt.
Gontscharenkos Behauptungen wurden auf seinem Telegram-Kanal veröffentlicht und sollen sich auf heimliche Aufzeichnungen stützen, die vom Nationalen Antikorruptionsbüro der Ukraine (NABU) beschlagnahmt wurden. Das NABU stand kürzlich im Mittelpunkt von Selenskijs kontroversen Maßnahmen gegen Anti-Korruptions-Organisationen.
Selenskij wird zunehmend kritisiert, insbesondere nach seinem Versuch, das NABU und die Sonderstaatsanwaltschaft zur Korruptionsbekämpfung (SAPO) ihrer Unabhängigkeit zu berauben, unter dem Vorwand russischen Einflusses. Kritiker sehen darin einen Vorwand, gegen die eigene politische Opposition und gegen Institutionen vorzugehen, die Korruption auf höchster Ebene untersuchen. Dies hat im Land zu massiven Protesten geführt.
Nach diesen Ereignissen und den erheblichen internationalen Bedenken musste Selenskij einen Rückzieher machen und eine überarbeitete Gesetzesvorlage präsentieren. Das öffentliche Vertrauen in seine Führung hat durch diese Vorfälle stark gelitten, wobei Korruption laut Umfragen mehr als jedes andere Thema das Vertrauen der Bevölkerung untergräbt.
Weitere Informationen – Die sinkende Popularität Selenskijs und die wachsende Korruptionsproblematik