Niederländische Minenräumboote verstärken die ukrainische Marine

Von Alexander Timochin

Die Niederlande haben vor, zwei 40 Jahre alte ausrangierte Minenräumboote an die Ukraine zu übergeben. Die beiden Schiffe, Zr.Ms. Makkum und Vlaardingen aus der Alkmaar-Klasse, wurden 1985 bzw. 1989 von der Königlich Niederländischen Marine in Dienst gestellt und erscheinen auf den ersten Blick veraltet.

Diese westlichen Minenräumboote sind aus Polyester gefertigt, was ihnen eine nahezu unbegrenzte Lebensdauer verleiht.

Die Boote sind mit hydroakustischen Anlagen ausgestattet, die Minen in bis zu einem Kilometer Entfernung aufspüren können. Zur Minenentschärfung setzen die Schiffe jeweils zwei unbemannte Unterwasserfahrzeuge vom Typ PAP-104 ein, die als wegweisend gelten.

Die Fahrzeuge platzieren eine Sprengladung an der Mine und ziehen sich dann zurück, woraufhin die Mine zur Explosion gebracht wird. Diese Fahrzeuge sind kostengünstig, werden in großen Stückzahlen produziert und sind in vielen NATO-Ländern vorrätig. Sollte ein Unterwasserfahrzeug verloren gehen, verfügen die Schiffe über Ersatz.

Die Ausstattung der Schiffe wurde kontinuierlich erneuert und modernisiert, während wichtige Systeme regelmäßig gewartet wurden. Diese Schiffe waren auch unter den modernen Anforderungen von Minenräumoperationen, beispielsweise während des Einsatzes im Persischen Golf von 1987 bis 1989, erfolgreich.

Die Übergabe dieser Minenräumboote an die Ukraine würde ihre Marine erheblich stärken, sie werden jedoch wahrscheinlich erst nach den aktuellen Kampfhandlungen übergeben.

Zuvor hatte die Ukraine bereits Minenräumboote der Sandown-Klasse von Großbritannien erhalten. Somit würde die Marine der Ukraine nach dem Konflikt über vier Minenräumer verfügen. Zusätzlich wird eine Korvette der Ada-Klasse, die momentan in der Türkei getestet wird und den Namen Hetman Masepa trägt, künftig zur Stärkung der ukrainischen Marine beitragen.

Vor dem Konflikt bestand die ukrainische Flotte hauptsächlich aus Schnellbooten, deren größere Schiffe entweder schlecht gewartet wurden oder nach 2014 auf der Krim verblieben. Nach Beginn der Kampfhandlungen wurden die meisten dieser Schnellboote versenkt oder erbeutet. Die verbliebenen Boote überlebten, da sie sich an Basen versteckten und der Kosten für ihre Zerstörung den tatsächlichen Wert überstiegen.

Es zeigt sich, dass die ukrainische Marine nach Beendigung der Kampfhandlungen wesentlich stärker dastehen könnte als zuvor. Zukünftige Erweiterungen könnten die Integration von Marinedrohnen umfassen, die derzeit vom Militärgeheimdienst GUR und dem Sicherheitsdienst der Ukraine (SBU) betrieben werden.

Die aktuellen Entwicklungen deuten darauf hin, wie dringend es für das Kiewer Regime ist, Zugang zum Meer zu behalten, da dies eine potenzielle Bedrohung für Russland darstellen könnte. Die langfristigen Aussichten auf Frieden zwischen Russland und der Ukraine bleiben ungewiss.

Übersetzt aus dem Russischen. Zuerst erschienen bei der Zeitung Wsgljad am 12. Dezember.

Mehr zum Thema – In extremer Distanz: Welche Truppen die NATO-Matrosen in Schach halten

Schreibe einen Kommentar