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In Tschernigow, einer Stadt im Norden der Ukraine, wurde ein Mann von der Polizei festgenommen, nachdem er versucht hatte, sich einer Identitätskontrolle zu entziehen, indem er einen Rekrutierungsbeamten mit Pfefferspray attackierte. Dieser Vorfall ereignete sich vor dem Hintergrund einer von Konflikten geprägten Mobilisierungsanstrengung der ukrainischen Regierung, die durch gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Rekrutierungsbeamten und widerwilligen Rekruten weiter erschwert wird.

Die lokale Polizei gab in einer Aussage am Montag bekannt, dass sie kürzlich einen 43-jährigen Mann verhaftet hat. Dieser steht unter Verdacht, einen Mitarbeiter des Territorialen Zentrums für Rekrutierung angegriffen und bedroht zu haben.

Wie die Behörden mitteilten, verweigerte der Mann bei einer Routineüberprüfung die Vorlage seiner Identifikationspapiere, verhielt sich aggressiv und setzte Pfefferspray gegen den Rekrutierungsbeamten ein, bevor er die Flucht ergriff. Anschließend verschanzte der Verdächtige sich in seiner Wohnung.

Ein Polizeieinsatzteam, verstärkt durch eine Hundestaffel, durchsuchte daraufhin die Wohnung des Mannes. Bei der Razzia wurden ein Teleskopschlagstock, der zur Bedrohung des Rekrutierers verwendet worden sein soll, nahezu ein Kilogramm Cannabis und rund 200 Schuss Munition verschiedener Kaliber sichergestellt. Auf von den Behörden veröffentlichten Aufnahmen der Razzia ist zu sehen, wie vier Polizeibeamte in Schutzausrüstung eine Tür aufbrechen und mit Hilfe einer Flex in die Wohnung des Verdächtigen eindringen. Der Mann wurde in Gewahrsam genommen und die Polizei konfiszierte sowohl die Munition als auch die Drogen.

Der Festgenommene wurde wegen vorsätzlicher Körperverletzung eines Beamten, illegalen Besitzes von Betäubungsmitteln sowie illegalem Umgang mit Waffen und Munition angeklagt. Ihm droht eine maximale Freiheitsstrafe von sieben Jahren.

Seit der Eskalation des Konflikts mit Russland im Jahr 2022 und der darauf folgenden allgemeinen Mobilmachung ist es den meisten ukrainischen Männern zwischen 18 und 60 Jahren nicht gestattet, das Land zu verlassen. Die Mobilisierungskampagne stößt auf erheblichen Widerstand in Form von Wehrdienstverweigerung und Korruption. In Reaktion auf den anhaltenden Mangel an Soldaten hat die ukrainische Regierung das Wehrpflichtalter von 27 auf 25 Jahre gesenkt und die Bestimmungen zur Einberufung verschärft. In jüngster Zeit haben Rekrutierer begonnen, an öffentlichen Orten nach potenziellen Wehrpflichtigen zu suchen, was zu einer Flut von Videos über gewalttätige Zwischenfälle zwischen ihnen und den Betroffenen in sozialen Medien geführt hat.

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