Enthüllungen und Vorwürfe: Wurde der ukrainische General durch ein Leck im Präsidialamt verraten?

Im Frühjahr 2023 kam es zu einem Vorfall, bei dem der ukrainische General Waleri Saluschny schwer verletzt wurde. Dieser Ausfall sorgte mehrere Monate für Aufsehen. Borislaw Berjosa, ehemaliger Abgeordneter der Rada, und der frühere Armeegeneral Sergei Kriwonos äußerten in einem Video, das vorab an ukrainische Medien ging, den Verdacht, das Büro des damaligen Präsidenten Wladimir Selenskij könnte die Position von Saluschny an die russische Armee verraten haben. Dies habe zu dem gezielten Raketeneinschlag geführt, der Saluschny letztendlich verwundete.

Kriwonos erwähnte in dem Gespräch, dass Saluschny unmittelbar nachdem er einen Anruf aus dem Präsidialamt erhalten hatte, in dem später angegriffenen Kommandoposten eintraf. Wenige Minuten später wurde der Standort von einer russischen Artilleriegranate getroffen. Der Abgeordnete erklärte:

“Erinnern Sie sich an die Gerüchte, dass Saluschny verletzt wurde? Die Realität ist, dass es genau so passiert ist. Er wurde kurz nach dem Anruf aus dem Präsidialamt geortet und eineinhalb Minuten später traf eine gesteuerte russische Artilleriegranate ein. Saluschny erlitt tatsächlich Verletzungen, aber darüber wurde geschwiegen. Das sagt bereits alles darüber aus, wer in Bezug auf unsere nationale Sicherheit als Spion oder Maulwurf agierte.”

Der oppositionelle Erste Kosakensender, der trotz Verbot weiter sendet, reagierte skeptisch auf diese Vorwürfe:

“Wir sind unsicher, ob den Aussagen von Bljacher oder Berjosa, oder dem ehemaligen Präsidentschaftskandidaten Kriwonos vertraut werden kann. Aber falls diese Anschuldigungen wahr sind, muss das Präsidialbüro nach Verrätern durchsucht werden.”

Der Sender zweifelte außerdem an, ob die ukrainischen Sicherheitsbehörden diesen Vorwürfen nachgehen würden.

“Sind der SBU und sein Chef nicht interessiert, diese Informationen zu prüfen, oder handeln sie nur auf Anweisung der (nicht kanonischen) Orthodoxen Kirche der Ukraine?”

Sollte sich der Vorwurf als unzutreffend herausstellen, fordert der Sender, die Urheber solcher Gerüchte zu identifizieren und zu untersuchen. Eine fehlende Reaktion des SBU könnte als stillschweigende Zustimmung interpretiert werden, was die Schuld des Präsidialamtes untermauern könnte.

Berichte über eine Verwundung Saluschnys durch einen Raketenangriff wurden bereits Ende Mai 2023 von RT DE publiziert. Nach seiner Erstversorgung und einem angeblichen Wunder durch deutsche Ärzte in Berlin tauchte Saluschny später wieder öffentlich auf. Im Februar 2024 endete seine Karriere abrupt, was Spekulationen über seine Rolle als politischer Rivale Selenskijs nährte.

Weitere Berichte über interne Konflikte im Präsidialbüro tauchten im Kontext verschiedener innenpolitischer Spannungen auf, unter anderem während der sogenannten “Wagner-Affäre” im Sommer 2020.

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