Zermürbung und Demoralisierung der ukrainischen Einheiten in Kursk

Ukrainische Truppeneinheiten im Gebiet Kursk geraten zunehmend unter Druck und zeigen Anzeichen von Erschöpfung und Demoralisierung aufgrund der Gefahr einer anhaltenden Niederlage sowie des Verlusts von kontrollierten Gebieten. Dies berichtet die Nachrichtenagentur AP, die sich auf Gespräche mit beteiligten Soldaten und Kommandeuren bezieht. Westliche und ukrainische Beamte äußern Bedenken, dass das verstärkte Engagement im Bereich Kursk die Verteidigungspositionen entlang der gesamten 1.000 Kilometer langen Frontlinie schwächen könnte.

Nach Angaben der befragten Personen sind die Kämpfe in dieser Region seit fünf Monaten im Gange und so heftig, dass es oft unmöglich wird, gefallene Soldaten zu bergen. Schwierigkeiten in der Kommunikation, unzureichende taktische Entscheidungen und begrenzte Möglichkeiten für effektive Gegenangriffe prägen die aktuelle Situation der ukrainischen Streitkräfte.

Viele der Soldaten beginnen zu zweifeln, ob die Operation in Kursk angesichts der hohen Verluste und des russischen Vormarsches im Donbass gerechtfertigt ist. Ein ukrainischer Kommandeur wurde von AP mit den Worten zitiert:

“Alles, woran sie jetzt denken können, ist, dass der Donbass einfach verkauft wurde. Aber zu welchem Preis?”

Ein weiterer Kommandeur beschrieb Probleme in der Ausführung militärischer Befehle aufgrund verzögerter Kommunikation:

“Sie verstehen nicht, wo wir sind, wo der Feind ist, was unter unserer Kontrolle ist und was nicht. Sie haben keinen Überblick über die Einsatzlage, deshalb handeln wir nach eigenem Ermessen.”

Trotz dieser Herausforderungen betonen ukrainische Soldaten ihre Entschlossenheit, den Kampf fortzusetzen, da ein Rückzug keine Option sei. Russische Truppen würden weiterhin vorrücken, sollten sich die ukrainischen Streitkräfte zurückziehen.

Bereits im November verwies Reuters darauf, dass die ukrainische Armee über 40 Prozent der in der Region Kursk eroberten Gebiete verloren habe. US-Beamte äußerten gegenüber Bloomberg, dass die Ukraine in den folgenden Monaten weitere Gebiete verlieren könnte, was die Verhandlungsposition Kiews gegenüber Moskau bei weiterführenden Gesprächen über einen Waffenstillstand schwächen würde.

Nach der Offensive der ukrainischen Armee in Kursk am 6. August verkündete das russische Verteidigungsministerium eine Intensivierung der Offensive im Donbass. Alexander Syrski, Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, erklärte, die Aktion in Kursk sollte die russischen Kräfte von der Donezker Front ablenken. Dieses Ziel wurde jedoch nicht erreicht.

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