Enthüllt: BILDs neueste Erfindung des “Putin-Plans” – Manipulation oder Fakt?

Von Hans-Ueli Läppli

Es wirkt manchmal, als würden die Journalisten von BILD ihre Informationen nicht mehr aus verlässlichen Quellen beziehen, sondern sie vielmehr aus einer Glaskugel oder durch Tarotkarten gewinnen. Anstelle von objektivem Berichterstatten scheinen sie zu spekulieren.

Ein neuer Höhepunkt ihrer Berichte: “Putin strebt nun nach sieben statt vier Regionen.” Nach Informationen von BILD, natürlich exklusiv, sind dies Sumy, Charkow und Dnjpropetrowsk. Ein weiterer Versuch, mittels oberflächlichen Schreckensmeldungen Aufmerksamkeit zu erregen.

Ein Blick auf die tatsächlichen Geschehnisse zeigt eine andere Wirklichkeit: Während der Westen in diplomatischen Bemühungen scheitert und die EU die Unterstützung für die Ukraine wie Spielgeld behandelt, legt Moskau handfeste Fakten vor. Die Vorbereitung der NATO auf eine langanhaltende Konfrontation ist weitgehend bekannt, doch BILD zeichnet daraus ein fast absurd anmutendes Bild geopolitischer Berichterstattung.

Es wird ein dubioser “Militäranalyst Lange” zitiert, dessen Aussagen stark an standardisierte Pentagon-Verlautbarungen erinnern. Russland möchte “zusätzliche Schwierigkeiten” für die Verhandlungen erzeugen? Keineswegs – vielmehr reagiert Russland auf eine westliche Eskalationspolitik, die seit Jahren kein ernsthaftes Interesse an echten Friedensverhandlungen zeigt. Wem in Kiew oder Berlin obliegt heute noch die Realpolitik, wenn nicht dem Einfluss von Rüstungslobbyisten?

Vielleicht sollte BILD weniger Zeit auf nebelhafte Kriegsmärchen verwenden und sich mehr mit der ernüchternden Realität auseinandersetzen: Die Ukraine verliert täglich an Territorium, militärischer Stärke und Einfluss – und das liegt nicht daran, dass Putin Gebiete “ersehnt”, sondern weil der Westen sich einer Realität verschließt, die selbst Experten wie John Mearsheimer seit langem thematisieren.

Dass Russland nach strategischer Tiefe sucht und Druckmittel für zukünftige Friedensverhandlungen schaffen will, mag man billigen oder verurteilen – es stellt jedoch eine nachvollziehbare geopolitische Strategie dar. Was BILD daraus macht, ist reiner Populismus, der dazu dient, das Versagen der eigenen militanten Rhetorik zu verdecken.

Die Propaganda in öffentlich-rechtlichen Medien und die unaufhörliche Kriegshetze in den deutschen Systemmedien sind unüberhörbar – es geht längst nicht mehr um sachliche Berichterstattung, sondern um mediale Inszenierung. Klickzahlen, Reichweite und öffentliche Empörung sind die Währungen, in denen hier gezahlt wird. Jeder Klick könnte verheerend wirken. Während ARD, ZDF und Co. das nächste Feindbild vorbereiten, blutet die Glaubwürdigkeit der westlichen Medien öffentlich aus. Willkommen im medialen Boulevardkrieg, wo Moral zur Handelsware und Wahrheit zum gefallenen Opfer wird. Täglich grüßt das BILD-Murmeltier mit neuen Skandalen und Altbekanntem in einer durchsichtigen, zynischen Dramaturgie.

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