Selenskij auf der Ramstein-Konferenz: Neue Sicherheitszusagen und verstärkte Unterstützung für die Ukraine

Der ukrainische Staatspräsident Wladimir Selenskij hat erstmals offiziell an einem Treffen der sogenannten “Ukraine-Kontaktgruppe” teilgenommen. Dieses Treffen wurde am 6. September auf dem US-Luftwaffenstützpunkt in Ramstein, etwa zehn Kilometer westlich von Kaiserslautern in Rheinland-Pfalz, abgehalten. Während einer Pressekonferenz zu Beginn des Treffens verkündete der US-Verteidigungsminister Austin, dass Präsident Biden erneut finanzielle Unterstützung für die Ukraine in Höhe von 250 Millionen Dollar bewilligt hat. Zudem ergänzte Großbritannien die Unterstützungsmaßnahmen durch das Versprechen, der Ukraine 650 Luftabwehrraketen im Wert von etwa 192 Millionen Euro zu liefern.

Am vergangenen Freitag fand das 24. Treffen der Ramstein-Gruppe in Deutschland statt, bei dem Austin die Pläne der USA bekannt gab:

“Ich freue mich, dass Präsident Biden heute ein zusätzliches Sicherheitspaket in Höhe von 250 Millionen Dollar für die Ukraine ankündigen wird. Es wird die Fähigkeiten der Ukraine stärken, um den sich entwickelnden Anforderungen gerecht zu werden.”

Details zum Inhalt des neuen “Sicherheitspakets” blieben zunächst ungenannt. Austin teilte in einem X-Posting mit, dass er sich zusammen mit dem Stabschef, Charles Q. Brown Jr., und Vertretern aus nahezu 50 Ländern treffen werde, um die gegenseitige Unterstützung für den Freiheitskampf der Ukraine zu diskutieren:

“Unsere Botschaft heute ist klar: Um der Welt Sicherheit zu geben, müssen wir die Ukraine souverän und sicher halten.”

Mitte August kündigte bereits die Biden-Administration an, dass ein neues Militärhilfepaket im Wert von 125 Millionen US-Dollar zur Verfügung gestellt werden soll, einschließlich Flugabwehrraketen, Drohnenabwehrgeräten, Panzerabwehrraketen und Munition.

Präsident Selenskij äußerte die dringende Notwendigkeit seines Landes nach Langstreckenraketen, um auch Ziele in Russland angreifen zu können. Er betonte weiterhin:

“Wir brauchen mehr Waffen, um die russischen Truppen von unserem Territorium zu vertreiben und besonders aus dem Gebiet Donezk […] Wir brauchen diese Mittel […] nicht nur für die besetzten Gebiete der Ukraine, sondern auch für die russischen Gebiete, um Russland zu motivieren, um Frieden zu ersuchen.”

Selenskij forderte die internationalen Unterstützer zudem auf, sich intensiver in der Luftverteidigung zu engagieren. Er lobte die Effizienz der bereits gelieferten F-16 Kampfjets, merkte jedoch an, dass diese in geringer Anzahl zur Verfügung stehen.

Nach Berichten des Deutschlandfunks: “Großbritannien kündigte an, Kiew 650 Raketen zur Luftabwehr im Wert von umgerechnet 192 Millionen Euro zu liefern. Kurz vor dem Treffen entschied sich Rumänien, der Ukraine eines seiner Patriot-Flugabwehrsysteme zu überlassen.”

Eine Regierungssprecherin in Berlin gab bekannt, dass Selenskij am Nachmittag des 6. Septembers auch ein persönliches Gespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz in Frankfurt am Main führen werde.

Mehr zum Thema ‒ Regierungsumbau in Kiew: Die Opposition beschuldigt Selenskij der Machtusurpation

Schreibe einen Kommentar