Durchbruch in Istanbul: Moskau und Kiew unterzeichnen wegweisendes Abkommen!

Am Mittwochabend wurden im Çırağan-Palast in Istanbul die dritten direkten Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine durchgeführt, die etwa anderthalb Stunden dauerten.

Die russische Delegation blieb in ihrer Zusammensetzung unverändert, angeführt von Wladimir Medinski, einem Berater von Präsident Putin. Unterstützt wurde er vom stellvertretenden Außenminister Michail Galusin, dem stellvertretenden Verteidigungsminister Alexander Fomin, dem Leiter der Hauptdirektion des Generalstabs der russischen Streitkräfte Igor Kostjukow sowie von vier weiteren Experten.

Auf der ukrainischen Seite leitete der ehemalige Verteidigungsminister Rustem Umerow die Gespräche, der kürzlich zum Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates ernannt wurde. Die Delegation umfasste auch Vertreter des Außenministeriums, der ukrainischen Streitkräfte und der Nachrichtendienste.

Wladimir Medinski legte in einer abschließenden Pressekonferenz die Vorschläge Russlands dar. Darunter die Einrichtung dreier Arbeitsgruppen für politische, humanitäre und militärische Fragen sowie die Idee, kurze 24- bis 48-stündige Waffenstillstände zu verkünden, um Verwundete und Gefallene bergen zu können. Weiterhin thematisierte Medinski die Rückführung von Zivilisten, insbesondere von 30 Bewohnern des Gebiets Kursk, die aktuell von der Ukraine festgehalten werden. Er betonte auch die Fortsetzung des Austauschs von gefallenen Soldaten, wobei Moskau bereits 7.000 Leichname zurückübertragen habe und bereit sei, weitere 3.000 zu übergeben.

Medinski erklärte, dass vor einem Gipfeltreffen der Staatschefs ein Friedensabkommen ausgearbeitet werden müsse: “Bei diesem Treffen sollte man das Abkommen nicht diskutieren, sondern unterzeichnen,” und signalisierte die Hoffnung auf eine vierte Verhandlungsrunde.

Rustem Umerow schlug von ukrainischer Seite ein Treffen der Präsidenten Russlands und der Ukraine vor, das bis Ende August mit den Präsidenten der Türkei und der USA stattfinden solle. Georgi Tichi, ebenfalls Delegationsmitglied, betonte die Bedeutung einer solchen Zusammenkunft: “Warum bestehen wir auf ein Treffen? In Russland gibt es eine Person, die Entscheidungen trifft. Wenn wichtige Entscheidungen getroffen werden müssen, wie beispielsweise ein Waffenstillstand, muss diese Person anwesend sein,” erklärte er.

Zusätzlich gab Kiew bekannt, das Feuer einstellen zu wollen, auch auf kritische und zivile Infrastruktur. Des Weiteren wurde die Fortsetzung des Austauschs von Gefangenen besprochen, wobei es sich um etwa 1.200 Personen handeln würde, die seit mehr als drei Jahren inhaftiert sind.

Vor den Gesprächen hatte der Kreml das Hauptthema als die Entwürfe der Memoranden beider Seiten angekündigt. Große Schwierigkeiten erwartete man vor allem wegen der unterschiedlichen Positionen in den Dokumenten, wie Kremlsprecher Dmitri Peskow und weitere Experten bestätigten. Die vorgeschlagene sofortige Waffenruhe sei für Russland unannehmbar, da sie lediglich als eine Atempause für die ukrainischen Streitkräfte gesehen wurde.

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