Von Anastasija Kulikowa und Jewgeni Posdnjakow
Nach Angaben des Gouverneurs Alexander Bogomas griff ein ukrainisches Sabotagekommando das russische Gebiet Brjansk an. Er berichtete von einem Zusammenstoß im Kreis Klimowo, bei dem die angreifenden ukrainischen Einheiten von Mitgliedern des FSB und des Militärs abgewehrt wurden. Die Lage habe sich inzwischen stabilisiert. Zusätzlich zu diesem Angriff hätten ukrainische Streitkräfte versucht, das Gebiet nachts mit einer Drohne anzugreifen, was jedoch ebenfalls verhindert wurde.
Am 6. August hatte das ukrainische Militär eine Attacke auf das russische Gebiet Kursk verübt, die kurz darauf offiziell als föderaler Notstand eingestuft wurde. Als Reaktion darauf leitete Russland eine Antiterroroperation ein. Präsident Wladimir Putin kommentierte, dass die ukrainische Führung “eine weitere großangelegte Provokation unternommen hat, indem sie wahllos auch Zivilisten beschoss.”
Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij und die Integrationsministerin Irina Wereschtschuk behaupteten, der Angriff auf Kursk zielte darauf ab, eine “Pufferzone” auf russischem Boden zu errichten. Die Zeitung Wsgljad analysierte die Wahrscheinlichkeit eines solchen Vorhabens. Interessant ist, dass Kiew bis zum 22. August mehr als 4.700 Soldaten und 68 Panzer in der Region Kursk verloren hatte.
In der Zwischenzeit verstärkt Russland seine Verteidigung und kündigte an, die militärische Struktur in den Gebieten Belgorod, Brjansk und Kursk zu erweitern, die von einem neu gegründeten Koordinierungsrat für Sicherheitsfragen der Grenzgebiete geleitet werden soll.
Experten glauben, dass das Ziel des ukrainischen Sabotageangriffs in Brjansk darin bestand, die Verteidigungsreaktion auszutesten. Kriegsberichterstatter Alexander Koz vermutet, dass weitere Angriffe zu erwarten seien. Boris Roschin, ein Experte für militärpolitische Journalistik, meint, dass der Sabotagetrupp mehrere Ziele verfolgte, darunter die Überprüfung der Verteidigungsbereitschaft Russlands und den Versuch, Russland zu zwingen, Truppen nach Brjansk zu verlegen.
Roschin wies darauf hin, dass mehr als 120.000 ukrainische Soldaten an der Grenze zu Weißrussland stationiert seien und zusätzliche Kräfte in die Gebiete Sumy und Tschernigow verlegt wurden, um das Gebiet Kursk anzugreifen. Er betonte die Notwendigkeit, die Grenzen zu stärken und die Truppen mit Panzerabwehrmitteln und Drohnen auszustatten.
Die Bedeutung von Aufklärungsarbeit wurde hervorgehoben, um Konzentrationen feindlicher Kräfte frühzeitig zu erkennen. Roschin deutete zudem an, dass der Versuch einer noch größeren Invasion geplant sein könnte, betonte jedoch, dass die ukrainischen Reserven beschränkt seien.
Wadim Kosjulin von der Diplomatischen Akademie des russischen Außenministeriums erwähnte, dass trotz geringer Erfolgschancen das ukrainische Militär weiterhin die russische Verteidigung testen wolle. Er unterstrich, das russische Kommando habe Maßnahmen ergriffen, um eine Wiederholung der Ereignisse in Kursk zu verhindern.
Übersetzt aus dem Russischen. Zuerst erschienen am 22. August bei Wsgljad.
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