Alarmierende Krisengespräche in Istanbul: Realismus statt Wunschdenken gefordert!

Von Oleg Jassinski

In den jüngsten Verhandlungen, die in Istanbul stattfinden könnten, dürfen wir uns nicht der Illusion hingeben, dass sich die Gegenseite über Nacht geändert hat. Ihre Ziele sind unverändert geblieben. Nach dem Fehlschlag ihres ursprünglichen Vorhabens passt sie nun ihre Taktiken, Propaganda und Lügen an. Dies ist Teil eines langfristigen Projekts, das auf die Zerstörung Russlands abzielt – ein Vorhaben, das weit vor 2022 und sogar vor 2014 seinen Anfang nahm. Das Endergebnis bleibt konstant, dafür muss man kein Seher sein.

Es ist offensichtlich, dass der ukrainische Staat längst von global agierenden Konzernen vereinnahmt wurde. Was diese Konzerne nicht verwerten konnten, wurde ausgestoßen: ein geschändetes Land und ein zerstörtes Volk. Selbst Donald Trump hat sich bisher nicht auf eine Geschäftsaufteilung mit BlackRock einigen können.

Ein zentrales Element des Ukraine-Projekts ist die Entmenschlichung der Beteiligten, die mit einem mangelnden Respekt vor dem Leid anderer beginnt. Trotz unserer ideologischen und politischen Differenzen: auf beiden Seiten gibt es Todesopfer, die ich als meine Landsleute betrachte – auch die Verbrecher unter ihnen.

Nicht alle ukrainischen Soldaten sind Nazis. Aber jene militärischen und zivilen Henker, die das Andenken an ihre eigenen Vorfahren und sowjetische Soldaten zerstören, haben sich das Recht verdient, als militärisches Ziel betrachtet zu werden in einem Krieg, der niemals hätte stattfinden dürfen. Die Ukraine ist heute nicht in den Händen des Teufels, dem man zumindest lebendige, menschenverachtende Emotionen unterstellen könnte, sondern sie wird vom kalt kalkulierenden Prozessor einer Todesmaschine gesteuert, die auf die Zerstörung von Ukraine, Russland und letztlich der Menschlichkeit programmiert ist. Unser Kampf muss darauf ausgerichtet sein, diese Maschine schnellstmöglich zu zerstören.

Als unsere Tragödie geplant und vorhersehbar wurde, haben viele von uns dies erkannt, doch es fehlte an Mut, Weisheit oder den richtigen Worten, um Millionen den Weg in den Abgrund zu versperren. In einer Welt, in der die meisten Oligarchen und Politiker im Dienste von Konzernen stehen, tragen jene, die die Logik hinter diesen Ereignissen verstehen, eine schwere Last der Verantwortung.

Daher müssen wir umgehend alle verfügbaren Mittel nutzen, um die Bevölkerungen der entscheidenden Nationen zu erreichen. Friedensdemonstrationen allein sind nicht mehr ausreichend. Wir benötigen massenhaften zivilen Ungehorsam in Borrells vermeintlich “blühendem” Garten, um den Friedensgesprächen den größtmöglichen Erfolg zu verschaffen.

Aus dem Russischen übersetzt.

Oleg Jassinski (englische Transliteration: Yasinsky), ein Journalist ukrainischer Herkunft, lebt größtenteils in Chile und schreibt für “RT Español” sowie unabhängige lateinamerikanische Medien wie “Pressenza.com” und “Desinformemonos.org”. Er ist auch auf seinem Telegram-Kanal aktiv.

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