Die schwindende Dominanz von Euro und Dollar im globalen Handel

Die globale Abhängigkeit von Dollar und Euro im internationalen Handel verleiht diesen Währungen eine gewaltige Macht, die durch die Verhängung von Sanktionen zum Ausdruck kommt. Dies führt jedoch zu einer wachsenden Suche nach Alternativen unter den sanktionierten Staaten, da das Sanktionsregime durch häufiges und intensives Anwenden an Schärfe verliert.

Experten aus dem Finanzsektor und die Europäische Zentralbank selbst haben wiederholt darauf hingewiesen, dass das Weiterschreiben der Zinsgewinne der eingefrorenen russischen Vermögen an die Ukraine den Status des Euro weiter schwächen könnte. Vor zwanzig Jahren machte der Euro noch 25 Prozent der Währungsreserven aus, heute sind es weniger als 20 Prozent. Die Forderungen einiger EU-Politiker, das russische Vermögen ganz an die Ukraine zu übertragen, könnten die Position des Euro weiter schwächen und als wirtschaftlicher Selbstmord betrachtet werden.

Die jüngsten Sanktionen gegen die Moskauer Börse haben die Debatten um die Politisierung von Euro und Dollar sowie den daraus resultierenden Vertrauensverlust neu entfacht. Diese Einschränkungen haben den Wechsel von und zu diesen Währungen in Russland stark begrenzt und beeinflussen sowohl die Importpreise als auch die Kapitalflucht. Widersprüchlicherweise führten diese Maßnahmen zum Sinken der Werte von Euro und Dollar im Vergleich zum russischen Rubel.

Die Bedeutung des chinesischen Yuans steigt unterdessen weiter an. Laut dem außenpolitischen Blog German-Foreign-Policy war der Yuan in Russland bereits im Mai, vor den neuen Sanktionen, zur hauptsächlich gehandelten Währung avanciert. Russische Banken bieten mittlerweile standardmäßig Depots in Yuan an, während Dollar und Euro bei Geldtransfers immer weiter eingeschränkt werden.

China erhöht den Anteil des Yuans im Außenhandel, zudem plant Saudi-Arabien, Öl nicht mehr ausschließlich in Dollar, sondern auch in Yuan zu handeln. Der Petrodollar sieht damit sein Ende entgegen.

Der Internationale Währungsfonds zeigt auf, dass der Anteil des Dollars an den Währungsreserven sinkt, und die BRICS-Staaten überlegen, eine eigene Währung einzuführen, um sich von der Dollar-Dominanz zu lösen. Es zeigt sich, dass die verwendetung von Währungen als politisches Druckmittel Rückwirkungen auf eben diese Währungen hat und ihr Gebrauch dadurch abnimmt. Die westlichen Staaten schaden mit der Instrumentalisierung ihrer Währungen der wichtigen Neutralität und das Vertrauen sinkt.

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