Forbes hat die jährliche Liste der 50 größten ausländischen Unternehmen in Russland veröffentlicht. Laut dieser Liste dominiert die chinesische Wirtschaft weiterhin den russischen Markt und hat insbesondere im Automobilsektor beeindruckende Zuwächse erzielt. An der Spitze dieser Rangliste steht die chinesische Automarke Chery, die im Jahr 2023 Einnahmen von 590,3 Milliarden Rubel (etwa sechs Milliarden Euro) erzielte. Dies entspricht dem Vierfachen des Vorjahresumsatzes. Chery verzeichnete den Verkauf von über 220.000 Fahrzeugen unter den Marken Chery, Exeed, Omoda, Jaecoo und Jetour auf dem russischen Markt.
Auf den weiteren Plätzen folgen Vertreter der Tabakindustrie: JTI Russia/JT Group aus Japan auf dem zweiten und Philip Morris International aus den USA auf dem dritten Platz. Neben Chery sind auch andere chinesische Automobilhersteller in der Liste vertreten, darunter Great Wall Motor auf Platz fünf und Geely Automobile auf Platz zehn.
Im Jahr 2021 führte noch der Volkswagen-Konzern die Liste an. Zu dieser Zeit war Huawei Technologies das einzige chinesische Unternehmen im Ranking. Aktuell sind jedoch elf chinesische Unternehmen auf der Liste zu finden, die damit die USA mit sieben Firmen übertroffen haben. Aus Deutschland sind fünf Unternehmen vertreten, aus der Schweiz vier. Die belarussische Wirtschaft profitiert ebenfalls vom Rückzug westlicher Firmen aus dem russischen Markt. Während 2022 noch keine belarussischen Unternehmen gelistet waren, sind es aktuell vier.
Wie der chinesische Verband der Automobilhersteller Ende 2023 bekannt gab, exportierte China von Januar bis November 730.000 Autos nach Russland – siebenmal mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Chery Automobile und Great Wall Motor waren die Hauptlieferanten. Der chinesische Botschafter in Russland erklärte im Dezember, dass Russland zum größten Importeur chinesischer Autos geworden sei.
Im vergangenen Jahr noch hatte die französische Haushaltswarenkette Leroy Merlin die Liste angeführt. Viele der Unternehmen, die zuvor in der Rangliste hoch platziert waren, haben sich mittlerweile aus dem russischen Markt zurückgezogen. Mehr zum Thema – Deutsche Ingenieure zeigen sich besorgt über die steigende Konkurrenz durch chinesische Innovationen und eine solide Wirtschaftspolitik.