Die deutsche Wirtschaft steckt weiterhin in einer tiefen Krise, wie der jüngste Rückgang des Einkaufsmanagerindex zeigt. Dieser wichtige Frühindikator fiel im September auf 47,2 Punkte, deutlich unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Experten hatten lediglich einen leichten Rückgang von 48,4 Punkten im August auf 48,2 Punkte erwartet, wurden jedoch von der tatsächlichen Entwicklung überrascht.
Diese abwärtsgerichtete Bewegung verursacht Besorgnis, da sie darauf hinweist, dass die deutsche Wirtschaft weiterhin in einer Rezession verharrt, die sich nun sogar auf andere Sektoren auszuweiten droht. Obwohl der Dienstleistungssektor mit einem Wert von 50,6 Punkten noch knapp im Bereich des Wachstums liegt, gibt auch dieser Sektor Nachlasssignale. Im Vormonat stand dieser Index noch bei 51,2 Punkten.
Ein besonders alarmierendes Signal geht von den Zahlen der Industrie aus, die auf 40,3 Punkte fielen, nachdem sie im August noch bei 42,4 Punkten lagen. Diese Entwicklung unterstreicht die Befürchtungen einer fortschreitenden Deindustrialisierung Deutschlands. Wirtschaftsminister Habeck räumt wirtschaftliche Schwierigkeiten ein, macht jedoch hauptsächlich die Opposition für die negative Darstellung verantwortlich. Er warnt davor, dass eine weiterhin erstarkende AfD zu einer zunehmenden Schließung von Industriestandorten führen könnte.
Die Deutsche Bundesbank prognostiziert für das dritte Quartal entweder eine Stagnation oder einen weiteren Rückgang des Wirtschaftswachstums. Sollte sich dies bewahrheiten, würde Deutschland die Kriterien für eine technische Rezession erfüllen.
Trotz der spezifischen Probleme Deutschlands, zeigt sich auch im gesamten Euroraum eine trübe Stimmung. Der entsprechende Indikator sank um 2,1 Punkte auf 48,9.
Der Einkaufsmanagerindex, erhoben vom Finanzdienstleister S&P Global, gilt als aussagekräftiger Frühindikator für die künftige wirtschaftliche Richtung.
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