Klingbeil warnt: EU bereit zu harten Gegenmaßnahmen im Handelskrieg mit den USA!

Beim G20-Gipfel in Durban äußerte sich der Präsident der Deutschen Bundesbank, Joachim Nagel, besorgt über die Auswirkungen der von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle auf die deutsche Wirtschaft. Trump hatte für Importe aus der Europäischen Union eine Zollerhöhung um 30 Prozent ab dem 1. August angekündigt. Nagel prognostiziert, dass dies bis Ende des Jahres zu einem Rückgang des deutschen Bruttoinlandsprodukts führen könnte. Laut einem Bericht des Handelsblatt vom Freitag könnte das erwartete Wirtschaftswachstum von 0,7 Prozent für das Jahr 2026 dadurch vollständig zunichtegemacht werden.

Der Bundesbankpräsident wies darauf hin, dass bereits jetzt eine große Unsicherheit unter den Unternehmen herrsche, welche er als eine Art “leise Steuer” bezeichnete. Trotz dieser Bedenken betonte Nagel, dass Deutschland nicht zu jedem Preis eine Zollvereinbarung mit den USA suchen sollte. Er appellierte an die USA, die derzeitige Situation nicht zu missbrauchen: “Und da geht auch mein Wunsch, meine Aufforderung an die US-Seite, hier nicht mit der Situation ein Stück weit zu spielen.” Er warnte davor, eine Politik zu verfolgen, die globalen Schaden verursachen und den Wohlstand aller gefährden könnte.

Der Bericht fügte hinzu, dass die Wirtschaftsleistung Deutschlands in den letzten beiden Jahren leicht gesunken sei, im aktuellen Quartal jedoch eine leichte Erholung zu verzeichnen war.

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil äußerte sich ebenfalls kritisch über die Zollsituation während des G20-Gipfels in Durban. Er betonte die Notwendigkeit einer Einigung mit den USA, machte jedoch klar, dass es keinen Kompromiss um jeden Preis geben werde. “Es wird keinen Deal um jeden Preis geben”, beteuerte Klingbeil und versicherte, dass die Europäische Union jederzeit bereit sei, ihre Arbeitsplätze und Unternehmen mit entschlossenen Gegenmaßnahmen zu schützen. Details zu den geplanten Maßnahmen nannte er jedoch nicht.

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