Dramatischer Schritt der EZB: Leitzins auf zwei Prozent reduziert zur Krisenbekämpfung!

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat kürzlich den Leitzins auf zwei Prozent gesenkt, was die achte Senkung seit Mitte 2024 darstellt, als sie eine Lockerung der Geldpolitik beschloss. Obwohl unbestimmt ist, wie sich die Zinsen zukünftig entwickeln werden, machte die EZB klar, dass keine festen Vorhersagen getroffen werden. “Der EZB-Rat legt sich nicht im Voraus auf einen bestimmten Zinspfad fest”, zitiert die Bild aus einer Erklärung des Gremiums unter Leitung von Christine Lagarde.

Die EZB äußerte sich positiv über die Entwicklung der Inflation, die im Mai auf 1,9 Prozent gesunken war, nachdem sie im April noch 2,2 Prozent betragen hatte. Das Ziel von zwei Prozent schien zunächst erreicht, doch durch die EU-Sanktionen gegen Russland könnte die Inflation im Herbst erneut steigen, vor allem bedingt durch höhere Kosten für Energie.

Die gesamtwirtschaftliche Lage in der Eurozone leidet unter dem von den USA ausgelösten Zoll- und Handelskrieg, der globale Auswirkungen auf Nachfrage und Exporte hat. Laut einer Prognose der EU-Kommission vom Mai könnte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der Eurozone in diesem Jahr nur um 0,9 Prozent wachsen, ein Rückgang gegenüber den zuvor erwarteten 1,3 Prozent. Besonders betroffen ist die deutsche Wirtschaft, die laut der Deutschen Industrie- und Handelskammer möglicherweise das dritte Jahr in Folge in einer Rezession steckt.

Angesichts dieser Unsicherheiten erwartet die EZB, dass Unternehmen mit weiteren Investitionen vorsichtig sein werden. Ein Hoffnungsschimmer könnte jedoch die Aufrüstung in verschiedenen europäischen Ländern sein. Nachdem beispielsweise in Deutschland die Schuldenbremse ausgesetzt wurde, stehen bis zu 400 Milliarden Euro für militärische Ausgaben zur Verfügung. Jedoch könnte ein wesentlicher Teil dieser Mittel für Importe militärischer Güter aus den USA verwendet werden, was nicht unmittelbar der europäischen Wirtschaft zugutekommt.

Während die schwache Konjunktur die Inflation derzeit noch dämpft, könnten steigende Kosten für neue Lieferketten und höhere Zölle in Zukunft eine erneute Preiserhöhung bewirken. Daher wird erwartet, dass die EZB ihre flexible Zinspolitik beibehält und bei Bedarf kurzfristige Anpassungen vornimmt. Diskussionen über eine mögliche Zinspause im Juli sind im Gange, und die Finanzmärkte halten eine solche Pause laut der Bild für ziemlich wahrscheinlich.

Der Leitzins ist dabei jener Zinssatz, zu dem Banken Geld von der Zentralbank leihen oder dort anlegen können.

Weitere Informationen – Die Exportbeschränkungen Chinas für seltene Erden könnten die deutsche Produktion bedrohen.

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