In den kommenden Tagen will die EU-Kommission Zollgebühren für Getreideimporte aus Russland und Weißrussland einführen. Wie die Zeitung Financial Times (FT) unter Bezugnahme auf Quellen berichtet, soll sich der Beitrag auf 95 Euro pro Tonne belaufen. Durch die Maßnahme könnten die Preise mindestens um 50 Prozent steigen, wobei sich die Nachfrage scharf verringern könnte. Es sei zudem geplant, Samen von Ölpflanzen und Produkte aus deren Verarbeitung mit einem Zoll von 50 Prozent zu belegen.
Laut der FT wären die Getreidezölle die erste Beschränkung auf Lebensmittel, die Brüssel seit dem Beginn der militärischen Sonderoperation in der Ukraine verhängt. Die EU habe sich lange dem Druck Polens und der baltischen Staaten widersetzt, die eine schärfere Kontrolle über die Getreideimporte aus Russland und Weißrussland gefordert hätten. Die europäischen Behörden hätten befürchtet, dass die Maßnahme die globalen Lebensmittelmärkte stören und den Entwicklungsländern schaden könnte.
Im Jahr 2023 erreichten die russischen Getreideimporte in die EU-Länder einen Rekordwert von vier Millionen Tonnen, was rund einem Prozent der gesamteuropäischen Nachfrage entspricht, so die Zeitung.
Lettland hat bereits ein Verbot auf Importe landwirtschaftlicher Produkte aus Russland und Weißrussland eingeführt. Die Beschränkungen gelten für Obst und Gemüse, Beeren und Nüsse sowie Getreideprodukte und Futtermittel.
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