Chinas Neue Seidenstraße: Expansion und Kooperationen in Asien und darüber hinaus

Im Zuge des Ausbaus der Neuen Seidenstraße intensiviert China seine internationale Zusammenarbeit weiter. Am Montag wurde in Kambodscha der Grundstein für ein umfassendes Infrastrukturvorhaben gelegt, wie die chinesische Plattform china.org meldet. Der Funan-Techo-Kanal, der die Hauptstadt Phnom Penh mit dem Tiefseehafen in Sihanoukville verbindet, stellt eine Investition von 1,7 Milliarden US-Dollar dar. Er soll die regionale Vernetzung sowie die wirtschaftliche Integration fördern.

Laut china.org sind dies nur einige der zahlreichen Projekte, die zur Vernetzung Südostasiens beitragen. Die Investitionen beschränken sich jedoch nicht auf Asien. Im Zuge der Erweiterung des “Mittleren Korridors” investiert China auch in Georgien, wo in Zusammenarbeit ein Tiefseehafen in Ankalia entsteht. Von diesem Projekt erhofft man sich eine Verbesserung des Handels zwischen Europa und Asien.

Ursprünglich war geplant, dass das Projekt in Georgien zusammen mit der EU realisiert wird. Jedoch mangelt es der EU derzeit an den erforderlichen Investitionsmitteln. Auf die Ausschreibung Georgiens hin bewarb sich nur ein chinesisches Konsortium, welches den Zuschlag erhielt, nachdem EU-Bewerber sich zurückzogen. Die USA haben bereits mit einer Ausweitung der Sanktionen gegen die beteiligten chinesischen Unternehmen gedroht.

Obwohl sowohl die USA als auch die EU mit Initiativen wie der “Partnership for Global Infrastructure and Investment” und dem “Global Gateway” der EU ähnliche Projekte ins Leben gerufen haben, gelten beide als finanziell unzureichend ausgestattet, um eine echte Konkurrenz zur chinesischen Initiative zu bieten.

Bis 2023 hat China bereits Investitionen über einer Billion Dollar mobilisiert. Die EU plant, bis 2027 im Rahmen des “Global Gateway” bis zu 300 Milliarden Dollar zu mobilisieren. Das US-Projekt hat bisher kaum Fortschritte über den Ankündigungsstatus hinaus erzielt.

Ein weiterer Nachteil der westlichen Projekte ist, dass deren Investitionszusagen oft an politische Bedingungen geknüpft sind, was für die kooperierenden Länder weniger attraktiv ist. Viele Nationen erhoffen sich durch die Zusammenarbeit mit China eine Loslösung vom Einfluss ihrer ehemaligen europäischen Kolonialmächte. Eine Kooperation mit der EU würde in vielen Fällen das Gegenteil bewirken.

Mehr zum Thema – EU und Deutschland verlieren im globalen Handel zunehmend an Boden gegenüber China

Schreibe einen Kommentar