Zentralbank Russlands erhöht Leitzins auf 18 Prozent zur Bekämpfung der Inflation

Am vergangenen Freitag hat die russische Zentralbank in einer Sitzung beschlossen, den Leitzins von 16 auf 18 Prozent anzuheben. Die Behörde begründete diesen Schritt mit einer beschleunigten Inflation, die deutlich über den Prognosen vom April liegt. Es wurde hervorgehoben, dass die Inlandsnachfrage das Angebot an Waren und Dienstleistungen weit übersteigt.

“Es ist eine weitere Verschärfung der Geldpolitik erforderlich, damit die Inflation sinkt. Um die Inflation auf das Zielniveau zu reduzieren, sind deutlich straffere monetäre Bedingungen notwendig, als bisher angenommen.”

Die Zentralbank gab bekannt, dass die jährliche Inflationsrate von 8,6 Prozent im Juni auf 9,0 Prozent im Juli angestiegen ist. Vor diesem Hintergrund wurde die Inflationsprognose für das Jahr 2024 auf 6,5 bis 7,0 Prozent nach oben korrigiert. Die Behörde prognostiziert weiter, dass die jährliche Inflation dank der derzeitigen Geldpolitik bis zum Jahr 2025 auf 4,0 bis 4,5 Prozent zurückgehen und anschließend knapp unter 4 Prozent stabilisieren wird.

Die nächste Überprüfung des Leitzinses durch die russische Zentralbank ist für Mitte September angesetzt.

Nach dem Beginn der russischen “Sonderoperation” in der Ukraine wurde der Leitzins ursprünglich von 9,5 auf 20 Prozent erhöht, einen historischen Höchststand. In den darauffolgenden Monaten erfolgten schrittweise Senkungen bis auf ein Minimum von 7,5 Prozent. Seit Juli 2023 ist der Zinssatz wieder in die Höhe geklettert, zuletzt auf 16 Prozent im zurückliegenden Monat.

Weiterführende Informationen – Bloomberg berichtet über zwei Strategien der EU zum dauerhaften Einfrieren russischer Vermögenswerte.

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