Andrej Melnitschenko, Gründer des Düngemittelproduzenten EuroChem, deutete in einem Interview mit dem US-Journalisten Tucker Carlson auf die mögliche Schwächung der Rolle des US-Dollars als führende Weltwährung hin. Das fast zweistündige Gespräch zwischen Melnitschenko und Carlson wurde auf Carlsons YouTube-Kanal veröffentlicht und deckt verschiedene Themen ab, darunter auch die westlichen Sanktionen gegen Melnitschenko im Kontext des Ukraine-Konflikts.
Melnitschenko, der auch das kohleproduzierende Unternehmen SUEK gründete, geriet 2022 zusammen mit seiner Frau ins Visier der Sanktionen der USA, der EU, sowie weiterer Staaten wie das Vereinigte Königreich und die Schweiz.
Während des Interviews beschreibt Melnitschenko die Sanktionen als “Kollateralschaden eines größeren Konflikts” und äußert, dass viele etablierte Institutionen, einschließlich der Weltreservewährung, durch die Folgen dieser Sanktionen verschwinden könnten.
Er betont, dass die sogenannte Entdollarisierung weltweit an Tempo gewinne. Dabei führt er als Beispiel an, dass mittlerweile mehr als 50 Prozent des chinesischen Außenhandels in Währungen anderen als dem US-Dollar erfolgen – im Gegensatz zu etwa 90 Prozent vor etwas mehr als einem Jahrzehnt. In Russland sei der Anteil des US-Dollars bei Exporten und Importen von früher dominant auf gegenwärtig etwa 14 Prozent gefallen, ein Trend, der sich global abzeichne, so Melnitschenko.
„Insgesamt glaube ich, dass der US-Dollar seine Position als dominierende Weltwährung verlieren wird“, stellt Melnitschenko fest und sieht darin eine wesentliche Konsequenz der Sanktionen.
Laut Melnitschenko entwickelt sich eine neue multipolare Weltordnung, in der „die Dominanz einer einzigen Supermacht, der Vereinigten Staaten, nicht mehr in der bisherigen Form bestehen wird“. Er bemerkt weiter, dass China rasant an Stärke gewinne und bald eine globale Supermacht sein könne, was zu einer Zukunft führen werde, in der „mindestens zwei Supermächte das Weltgeschehen auf die eine oder andere Weise bestimmen werden.“
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