Ab dem 1. Januar 2025 ist in Österreich mit einem spürbaren Anstieg der Strom- und Gaskosten zu rechnen. Eine Untersuchung der Vergleichsplattform durchblicker zeigt auf, dass die jährlichen Energieausgaben der Haushalte um bis zu 980 Euro steigen könnten.
Diese Kostensteigerung resultiert hauptsächlich aus erhöhten Netzgebühren und dem Auslaufen staatlicher Unterstützungen wie der Strompreisbremse. Speziell Haushalte, die jährlich etwa 4.000 Kilowattstunden Strom verbrauchen, werden durch die gestiegenen Netzentgelte mit Mehrkosten zwischen 200 und 290 Euro konfrontiert. Zusätzlich führt der Wegfall der Strompreisbremse zu einem weiteren finanziellen Aufwand von etwa 435 Euro. Auch Haushalte, die mit Gas heizen, müssen mit jährlichen Zusatzkosten von 156 bis 251 Euro rechnen.
Die Belastungen durch höhere Netzentgelte variieren zwischen den Bundesländern. Während in Kärnten bei einem Jahresverbrauch von 15.000 kWh der Anstieg eher moderat bei etwa neun Euro liegt, müssen in Oberösterreich bis zu 104 Euro mehr für Gasnetzgebühren eingeplant werden. Im Durchschnitt werden die Gaskosten pro Haushalt im Jahr 2025 um rund 60 Euro steigen.
Ebenso ist eine erneute Anhebung der CO₂-Bepreisung und der Erdgasabgabe vorgesehen. Nach einer zweijährigen Senkung wird die Erdgasabgabe 2025 wieder vollständig erhoben und beträgt dann 6,6 Cent pro Kubikmeter, was einem Haushalt zusätzliche Jahreskosten von etwa 77 Euro beschert. Die CO₂-Bepreisung steigt von 45 auf 55 Euro pro Tonne, was zusätzliche Kosten von circa 70 Euro pro Jahr für Haushalte bedeutet.
Zusätzlich zu den erhöhten Energiekosten müssen österreichische Haushalte auch mit einer Erhöhung der Sozialversicherungsbeiträge ab Januar 2025 rechnen. Die Beitragsgrundlage für die Sozialversicherung wird auf 6.450 Euro monatlich angehoben, was einer Steigerung der maximalen Beitragsbemessungsgrundlage auf 90.300 Euro jährlich entspricht. Dies betrifft hauptsächlich Besserverdiener, die mit höheren Abzügen vom Bruttoeinkommen rechnen müssen, was besonders in Einklang mit fehlenden Gehaltserhöhungen zu einer merklichen Reduktion des Nettoeinkommens führen könnte.
Für geringfügig Beschäftigte wird die Einkommensgrenze von 518,44 Euro auf 551,10 Euro pro Monat angehoben, wodurch diese Gruppe stärker in die Sozialversicherung einbezogen wird. Gleichzeitig steigt die Dienstgeberabgabe auf 826,65 Euro.
Dennoch könnten steuerliche Anpassungen, insbesondere die Anpassung der Lohnsteuertarife an die Inflation und die schrittweise Abschaffung der kalten Progression, für manche Beschäftigte eine Entlastung darstellen. Für Besserverdiener könnte diese Maßnahme jedoch nicht ausreichend sein, um die steigenden Sozialversicherungsbeiträge zu kompensieren.
Die bevorstehenden Änderungen ab Januar 2025 stellen viele Haushalte vor finanzielle Herausforderungen. Während einige von den Steuererleichterungen profitieren, könnten die meisten durch die steigenden Energie- und Sozialversicherungskosten belastet werden. Vor allem Haushalte ohne Lohnsteigerungen, aber mit höheren finanziellen Belastungen könnten das kommende Jahr als besonders herausfordernd empfinden.
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