Galeria Kaufhof wird zum Ende des Jahres seinen Standort am Alexanderplatz in Berlin räumen müssen. Laut einem Bericht der Berliner Morgenpost vom Donnerstag ist geplant, das Gebäude umfassend zu renovieren, was mehrere Jahre in Anspruch nehmen wird. Ob Galeria Kaufhof nach Abschluss der Renovierungsarbeiten in das Gebäude zurückkehren wird, bleibt ungewiss.
Wie der Berliner Kurier am Freitag hervorhob, hat das Kaufhaus am Alexanderplatz für viele Ost-Berliner eine besondere Bedeutung, die über die Marke Galeria hinausgeht. In der DDR-Zeit beherbergte das Gebäude das berühmte Centrum Warenhaus, das zwischen 1967 und 1970 im Stil der Sozialistischen Moderne erbaut wurde. Es stach besonders durch seine markante Metallfassade hervor. Die Zukunftspläne für das Gebäude nach dem Umbau sind bisher noch nicht bekannt.
Nach Angaben des Eigentümers Commerz Real ist ein vollständiger Umbau des Gebäudes vorgesehen, der voraussichtlich mindestens zwei Jahre dauern wird. Galeria wurde offenbar die Möglichkeit geboten, nach der Renovierung eine verkleinerte Fläche im Gebäude wieder zu beziehen, doch dieser Vorschlag wurde von dem Konzern bereits abgelehnt. Es scheint auch Verhandlungen mit der Zentral- und Landesbibliothek (ZLB) über eine mögliche Nutzung des Gebäudes zu geben. Kürzlich wurde die Idee öffentlich, dass die ZLB das gesamte Gebäude nutzen könnte, was eine gemischte Nutzung mit einem Kaufhaus ausschließen würde.
Kultursenator Joe Chialo (CDU) hat bereits Gespräche mit dem Eigentümer geführt bezüglich der Nutzung des Gebäudes durch die ZLB. Die Berliner Senatsverwaltung hat jedoch in ihren Gesprächen den Wunsch nach dem Erhalt des Galeria-Warenhauses betont. Das 1970 eröffnete Centrum Warenhaus war mit seinen 15.000 Quadratmetern Verkaufsfläche zu DDR-Zeiten das größte Kaufhaus und zog regelmäßig sowohl Berliner als auch Besucher der Stadt an. Der Alexanderplatz und sein Umfeld haben sich seitdem stark verändert.
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