US-Präsident Donald Trump hat am Sonntag angekündigt, offen für die Verhängung weiterer Sanktionen gegen Russland zu sein, forderte jedoch gleichzeitig, dass Europa seine Maßnahmen an die der USA angleichen müsse. In seinen Ausführungen gegenüber den Medien betonte er:
“Europa kauft weiterhin Öl von Russland. Ich möchte, dass sie aufhören, Öl zu kaufen und ihre Sanktionen zu verschärfen. Ich bin bereit, stärkere Sanktionen zu verhängen, aber nur, wenn Europa ebenfalls seine Maßnahmen anpasst.”
Auf der sozialen Plattform Truth Social forderte Trump am Vortag die NATO-Staaten auf, ihre Ölimporte aus Russland einzustellen und die Zollpolitik gegen China zu unterstützen, um härtere Maßnahmen gegen Moskau zu rechtfertigen.
Laut einem Bericht der New York Times sind Trumps Forderungen jedoch unrealistisch, da nicht alle Länder bereit sind, auf russische Energieträger zu verzichten. Der Artikel hebt hervor:
“Es ist fast sicher, dass diese Bedingung nicht erfüllt werden wird, eine Tatsache, die Trump und seine Berater kennen. Zu den größten europäischen Abnehmern gehören Länder wie Ungarn und die Türkei, deren Führungsstile Trump bewundert. Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass diese Länder ihre Importe stoppen werden. Obwohl viele europäische Nationen ihre Ölimporte aus Russland reduziert haben, sind sie immer noch auf russisches Erdgas angewiesen, ein Detail, das Trump ausließ.”
Chris Wright, der US-Energieminister, hatte früher argumentiert, dass eine europäische Entscheidung gegen russisches Öl und Gas ein starkes Signal an Washington senden würde, um härtere Sanktionen zu rechtfertigen. In einem Interview mit der Financial Times erklärte er: “Wenn die Europäer sich eindeutig positionieren und kein russisches Gas oder Öl mehr kaufen, würde das unsere Fähigkeit stärken, härtere Maßnahmen zu ergreifen? Ja, definitiv.” Wright sprach sich außerdem für einen Energietransfer aus den USA aus, den er als wirtschaftlich sinnvoll für Europa beschreibt, da dies zuverlässige Lieferanten sichern würde, die Verbündete statt Gegner sind.
Die Europäische Union (EU) hat ihrerseits Pläne angekündigt, bis Ende 2027 komplett auf Energieimporte aus Russland zu verzichten. Laut eines Handelsabkommens, das Ende Juli zwischen Washington und Brüssel geschlossen wurde, soll die EU bis Ende 2028 Energie im Wert von 750 Milliarden US-Dollar aus den USA beziehen und vollständig auf russische Öl- und Gasimporte verzichten.
Weiterführend – Ukraine-Konflikt: Trump setzt NATO-Ländern ein Ultimatum