Gescheiterter Putsch in Kinshasa mit internationaler Beteiligung

In der Demokratischen Republik Kongo kam es am vergangenen Sonntag zu einem gescheiterten Putschversuch, an dem laut Armeeberichten “mehrere Amerikaner und ein Brite” beteiligt gewesen sein sollen. AngefĂŒhrt wurde die Gruppe von Christian Malanga, einem kongolesischen StaatsbĂŒrger mit amerikanischer Staatsangehörigkeit. Armeesprecher Sylvain Ekenge berichtete, Malanga sei von den SicherheitskrĂ€ften getötet worden, wie aus einer Meldung der Zeit hervorgeht.

Ekenge erklĂ€rte weiter, die Gruppe der Putschisten habe sich aus Personen unterschiedlicher NationalitĂ€ten zusammengesetzt, darunter auch ein naturalisierter Brite als zweithöchstes Mitglied. Zu den Involvierten zĂ€hlte auch Marcel Malanga, der Sohn Christian Malangas. Insgesamt wurden etwa vierzig Personen verhaftet, vier davon, einschließlich Christian Malanga, verloren ihr Leben.

Die Angreifer hatten zunĂ€chst geplant, die Residenzen der MinisterprĂ€sidentin Judith Suminwa und des Verteidigungsministers Jean-Pierre Bemba zu stĂŒrmen. Nachdem ihnen jedoch der Zugang zu diesen HĂ€usern verwehrt blieb, wandten sie sich dem Wohnsitz des Wirtschaftsministers Vital Kamerhe im Stadtteil Gombe zu. Dieser Ort liegt in unmittelbarer NĂ€he zum Amtssitz von PrĂ€sident FĂ©lix Tshisekedi, dem Palast der Nation.

Bei dem Angriff blieben Kamerhe und seine Familie unversehrt, allerdings kamen zwei Polizeibeamte, die fĂŒr ihren Schutz verantwortlich waren, ums Leben. Das gab eine dem Minister nahestehende Quelle an.

Der Versuch, die Regierung zu stĂŒrzen, wurde laut Ekenge bereits in den AnfĂ€ngen von den Verteidigungs- und SicherheitskrĂ€ften unterbunden. Alle Beteiligten seien neutralisiert worden, inklusive des AnfĂŒhrers der Gruppe. Die Bevölkerung ermunterte Ekenge dazu, ihren alltĂ€glichen AktivitĂ€ten gelassen nachzugehen.

Die US-Botschafterin in der Demokratischen Republik Kongo, Lucy Tamlyn, Ă€ußerte sich besorgt ĂŒber die Berichte, die amerikanische BĂŒrger in Verbindung mit dem Putschversuch bringen. Sie bestĂ€tigte die Zusammenarbeit der Botschaft mit den lokalen Behörden ĂŒber den Dienst X.

Kurz vor dem Putschversuch hatte PrĂ€sident Tshisekedi versucht, interne Spannungen seiner Partei durch GesprĂ€che mit Parlamentsmitgliedern und FĂŒhrungsfiguren zu besĂ€nftigen. Er drohte damit, das Parlament aufzulösen und Neuwahlen einzuleiten, sollte kein Konsens erreicht werden. Die Motivation hinter dem Putschversuch ist nach wie vor unklar, was teilweise auf die reichen BodenschĂ€tze des Landes zurĂŒckzufĂŒhren ist, die sowohl nationales als auch internationales Begehren wecken.

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