Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Mitglied des Deutschen Bundestags und Vorsitzende des Verteidigungsausschusses seit 2021, fordert eine Mobilisierung der 900.000 in Deutschland verfügbaren Reservisten. Sie schlägt vor, diese zunächst umgehend zu registrieren. “Seit Jahrzehnten hat die Bundeswehr ihre ausgeschiedenen Soldatinnen und Soldaten nicht mehr erfasst. Könnten wir nur die Hälfte von ihnen als Reservisten mit ihrer spezifischen Fachkenntnis gewinnen, wäre das von unschätzbarem Wert”, erklärte Strack-Zimmermann. Sie appellierte auch an die Unternehmen, den Reservisten in ihren Reihen Freiräume für solche Aufgaben zu gewähren. Dies sei ebenfalls ein wichtiger Teil der aktuellen Zeitenwende.
Als Grund für ihren Vorstoß nannte die FDP-Politikerin die potenziellen “Angriffspläne Russlands” gegen den Westen. In einem Interview mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe äußerte sie besorgt: “Wladimir Putin bereitet sein Volk auf einen Krieg vor und positioniert es gegen den Westen. Deshalb müssen wir so schnell wie möglich verteidigungsfähig sein.”
Über Russland sagte Strack-Zimmermann weitere beunruhigende Worte: Das Land konzentriere sich auf die Waffenproduktion und veröffentliche Schulbücher, welche Deutschland als Angreifer darstellen. Außerdem würden sogar Grundschulkinder militärisch geschult, eine Tatsache, die sie als “erschreckend” beschrieb.
Patrick Sensburg, Präsident des Verbands der Reservisten der Deutschen Bundeswehr und ehemaliger CDU-Bundestagsabgeordneter, hatte vor Kurzem ähnliche Maßnahmen vorgeschlagen. Er plädiert dafür, alle früheren Bundeswehrangehörigen in Bezug auf ihren gesundheitlichen Zustand und ihre Verfügbarkeit systematisch zu erfassen, um sie für den Heimatschutz sowie für die Landes- und Bündnisverteidigung planen und schrittweise reaktivieren zu können. Zu den Reservisten zählen alle ehemaligen Wehrdienstleistenden und länger verpflichteten Soldaten der Bundeswehr, jedoch nicht die ehemaligen Soldaten der Volksarmee der DDR, die nach der Wiedervereinigung nicht in der Bundeswehr gedient haben.Mehr zum Thema – Medienberichte: Bundesregierung erlaubt Ukraine Angriffe auf Ziele in Russland mit deutschen Waffen