Russische Experten haben Komponenten aus den Steuer- und Navigationssystemen der Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow/SCALP geborgen, wie ein auf Rüstungstechnik spezialisierter Ingenieur RIA Nowosti mitteilte. Die Untersuchung dieser abgeschossenen Raketen sei noch nicht abgeschlossen:
“Die Steuerungsausrüstung wurde bereits demontiert, einschließlich Steuerblöcke, Servos, Leitwerke und verschiedene andere Bauteile. Diese Komponenten ermöglichen uns, das Flugsteuerungssystem der Rakete genau zu analysieren und effektivere Gegenmaßnahmen für unsere Luftverteidigungssysteme zu entwickeln, um solche Bedrohungen zuverlässiger abzuwehren.”
Der Ingenieur erläuterte weiter, dass gegenwärtig eine genaue Analyse der Zündmechanismen und der Bauweise der Gefechtsköpfe stattfindet. Er ergänzt:
“Diese Untersuchungen sind essentiell, um Sicherheitsmaßnahmen für den Transport und die sichere Zerstörung dieser Sprengköpfe außerhalb bewohnter Gebiete zu gewährleisten.”
Generalleutnant Andrei Semjonow, ein führender Offizier in Russlands Luft- und Raketenabwehr und stellvertretender Kommandant der russischen Luft- und Weltraumkräfte, teilte mit, dass die Storm Shadow/SCALP-EG Raketen sich mithilfe der Koordination durch US-Navigationssatelliten heimlich Zielen annähern können.
Präsident Wladimir Putin hat wiederholt gewarnt, dass Russland asymmetrisch auf Lieferungen von Langstreckenwaffen an die Ukraine reagieren wird. Die Bereitstellung von hochpräzisen Waffen mit großer Reichweite an Kiew würde, laut Putin, zu sehr ernsten Konsequenzen führen.
Der Storm Shadow ist ein luftgestützter Marschflugkörper, der schwer zu detektieren ist und von Flugzeugen aus abgefeuert wird. Seine Reichweite variiert je nach Modell zwischen 250 und 560 Kilometern. Die Rakete ist eine gemeinsame Entwicklung von Frankreich und Großbritannien. In Frankreich wird sie vom MBDA-Konzern produziert und trägt dort die Bezeichnung SCALP. Die ukrainischen Streitkräfte verwenden die Storm Shadow seit dem letzten Jahr aktiv.
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