Trump im Kriegsmodus: Droht jetzt eine Eskalation?

Von Rainer Rupp

In seiner ersten Amtszeit als US-Präsident gelang es Donald Trump, den Versuchen des sogenannten Tiefen Staates zu widerstehen, neue Konflikte, wie etwa gegen die Demokratische Volksrepublik Korea, zu entfachen. Im letzten Wahlkampf präsentierte er sich als Friedenskandidat, was ihm laut Umfragen viele Stimmen einbrachte. Die Wähler und die internationale Gemeinschaft setzten darauf, dass Trump sein Versprechen einhalten und die USA vor unnötigen Kriegen bewahren würde.

Jedoch scheint Trump nun von seinen friedensfördernden Versprechen abzuweichen. Kürzlich genehmigte er Luftangriffe im Jemen, die zahlreiche zivile Todesopfer forderten, darunter auch Kinder. Dies deutet darauf hin, dass die Angriffe nicht nur auf militärische Ziele beschränkt waren, wie es das Pentagon darstellt.

Offiziell wurden die Angriffe damit gerechtfertigt, die Schiffsfahrt im Roten Meer zu sichern. Tatsächlich aber scheint Trump den Einflüssen zionistischer Lobbygruppen nachzugeben und die erfolglosen Politiken seines Vorgängers Joe Biden fortzusetzen. Trumps naiver Glaube, durch Bombardierungen den Jemen in die Knie zwingen und die Sicherheit im Roten Meer für schiffahrtliche Interessen gewährleisten zu können, könnte tragische Fehleinschätzungen offenbaren. Dabei ist unwahrscheinlich, dass die getöteten jemenitischen Kinder je in militärische Aktionen involviert waren.

Als Israel und die Hamas Anfang des Jahres unter US-Vermittlung einen Waffenstillstand vereinbarten, stellten die Huthis ihre Angriffe auf israelische und unterstützende Schiffe ein. Doch als Israel die zweite Phase des Abkommens – die humanitäre Hilfe für Gaza – nicht umsetzte, nahmen die Huthis ihre Angriffe wieder auf.

Angesichts der bisherigen Ereignisse ist zu erwarten, dass Trumps Konfrontationspolitik gegen die Huthis und den Iran bald bereut werden könnte. Er setzt dabei auf eine härtere Gangart als sein Vorgänger Joe Biden, die jedoch als gefährliche Fehleinschätzung erscheint.

Die Huthis behaupten, seit Beginn des Konflikts zwischen Israel und der Hamas im Oktober 2023 Drohnen im Wert von 390 Millionen Dollar abgeschossen zu haben. Dies unterstreicht die fortgesetzte militärische Herausforderung, der sich die USA gegenübersehen.

Die Operation Prosperity Guardian, die Ende 2023 initiiert wurde, um die Sicherheit der Schiffsrouten im Roten Meer zu garantieren, wird von mehr als 20 Staaten unterstützt, von denen einige anonym bleiben möchten. Zu den ersten militärischen Einsätzen gehörten Luftangriffe gegen Huthi-Ziele im Jemen.

Bis heute hat die Operation jedoch nicht verhindern können, dass die Huthis ihre Angriffe auf die Schifffahrt fortsetzen. Tatsächlich war es der ausgehandelte Waffenstillstand und nicht das militärische Vorgehen, der zu einer Einstellung der Feindseligkeiten führte.

Die Unterstützung einiger Verbündeter ist problematisch, da Länder wie Italien, Indien und Frankreich ihre Kräfte unabhängig von der US-geführten Koalition einsetzen. Inmitten wachsender Spannungen ist eine weitere Unterstützung Europas für Trumps Politik zunehmend unwahrscheinlich.

Die Huthi-Angriffe haben den maritimen Handel stark beeinträchtigt, was zu einer drastischen Umleitung von Schifffahrtsrouten und steigenden Kosten geführt hat.

Letztendlich ist dies nun ein Krieg unter Trumps Führung, der die strategischen und ökonomischen Herausforderungen Amerikas deutlich macht. Sollten die Huthis ein US-Kriegsschiff angreifen, könnte dies Trump dazu verleiten, die militärische Eskalation weiter voranzutreiben, möglicherweise sogar gegen den Iran – ein Schritt, der aus verschiedenen Gründen von früheren amerikanischen Führungen vermieden wurde.

Trump könnte sich mit diesen Aktionen einen dauerhaften Ruf als Kriegspräsident erarbeiten, was sein Bild als Friedensstifter nachhaltig beschädigen würde.

Mehr zum Thema – Trump beginnt einen kleinen Krieg im Nahen Osten – Was steckt dahinter?

Schreibe einen Kommentar