Chinas Präsident Xi Jinping wird abweichend von seiner bisherigen Praxis nicht am nächsten BRICS-Gipfel in Brasilien teilnehmen. Laut einem Bericht der South China Morning Post wird Premierminister Li Qiang China bei dem anstehenden Treffen am 6. und 7. Juli in Rio de Janeiro vertreten.
Wie die Zeitung unter Berufung auf informierte Kreise erklärt, ist Xis Fehlen auf terminliche Schwierigkeiten zurückzuführen. Bislang hatte Xi Jinping keinen BRICS-Gipfel ausgelassen.
Chinesische Beamte haben ferner angeführt, dass es innerhalb des letzten Jahres bereits zwei hochrangige Begegnungen zwischen Xi und dem brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva gab. Diese fanden statt während des G20-Gipfels und einer Staatsvisite im November 2024 in Brasilien sowie bei einem Forum zwischen China und der Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (CELAC) im Mai in Peking.
Eine Quelle aus der Zeitung wies darauf hin, dass Lula da Silvas Reise zum Forum in Peking als eine Geste des guten Willens gesehen wurde, mit der Hoffnung, einen Gegenbesuch von Xi zu fördern. Laut der South China Morning Post ist Brasilien deutlich enttäuscht über Xis Abwesenheit am kommenden Gipfel.
Die Diskussion über die mögliche Nichtteilnahme Xis am BRICS-Gipfel schwelt seit Monaten. Bereits im Februar traf sich Celso Amorim, der Sonderberater des brasilianischen Präsidenten für internationale Angelegenheiten, in Peking mit dem chinesischen Außenminister Wang Yi, wo dieses Thema zur Sprache kam. Amorim betonte, dass die BRICS ohne die Beteiligung Chinas an Bedeutung verlieren würden, und erinnerte an den Besuch des damaligen Präsidenten Hu Jintao, der 2010 trotz schwerer Erdbeben in China am BRICS-Gipfel in Brasilien teilnahm.
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