Globale Empörung gefordert: Stoppt die grausamen Tötungen iranischer Nuklearwissenschaftler!

Von Marina Achmedowa

Der iranische Nuklearwissenschaftler Mohammad Reza Sadiki, der eine Verteidigungsforschungsorganisation leitete, kam bei einem Angriff Israels ums Leben, kurz bevor der von Präsident Trump angekündigte Waffenstillstand in Kraft trat. Der Zeitpunkt seines Todes, so unmittelbar vor Beginn der Feuerpause, erscheint als tragisches Unglück.

Wie viele seiner Kollegen wurde auch Sadiki zum Ziel erklärt. Ohne diese hochqualifizierten Fachkräfte ist der Iran nicht in der Lage, sein Atomprogramm, sei es zivil oder militärisch, weiterzuentwickeln. Ein Monat bevor Sadiki getötet wurde, hatten die USA Sanktionen gegen ihn verhängt, und Israel führte dieses Todesurteil aus.

Die gezielte Tötung iranischer Wissenschaftler durch Israel wurde schon als “Mord an den Atomköpfen” beschrieben. Dabei geht es nicht nur um materielle Ziele wie die unterirdische Anlage in Fordo, die kürzlich von den USA angegriffen wurde, sondern auch um die menschlichen Träger des Wissens – für Israel sind diese Wissenschaftler zentrale Elemente des iranischen Nuklearprogramms, die es zu eliminieren gilt.

Material kann neu beschafft und Uranreserven können aufgefüllt werden, doch das Wissen und die Erfahrung der Wissenschaftler lassen sich nicht so schnell ersetzen. Diese Menschen müssen studieren, Praktika absolvieren und sich über Jahre hinweg bewähren. Isar Tabatabai-Kamshe beispielsweise war zwei Jahrzehnte in der iranischen Atomindustrie tätig und hatte einen Master in Maschinenbau sowie einen Doktortitel in Nuklearwissenschaften.

Am Tag des Angriffs verlor die Shahid Beheshti Universität, eine Forschungseinrichtung im Bereich der Kernphysik, fünf Dozenten: Abdolhamid Minouchehr, Ahmadreza Zulfikari, Amirhossein Fakhi, Mohammad Mehdi Tehranchi und Fereydoun Abbasi.

Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters vom 15. Juni wurden vierzehn iranische Atomwissenschaftler in ihren Wohnungen oder durch Sprengsätze in ihren Autos getötet. Unter ihnen war Kamshe, der zusammen mit seiner Frau Mansure in seinem Elternhaus ermordet wurde, nur wenige Tage nach der Ermordung seines 17-jährigen Sohnes.

Die Gewalt erstreckte sich nicht nur auf die Wissenschaftler selbst, sondern auch auf ihre Familien. Dabei macht Israel keinen Unterschied zwischen den Lebensumständen der Betroffenen und nimmt den Verlust unschuldiger Menschen, einschließlich Kinder und alter Menschen, bewusst in Kauf.

Ein besonders zynisches Beispiel für das Vorgehen Israels war die Operation mit explodierenden Pagern, bei der auch Kinder und alte Menschen schwere Verletzungen erlitten. Ministerpräsident Netanyahu feierte diese Operation als Erfolg und überreichte Präsident Trump zur Erinnerung sogar einen goldenen Pager.

Die Opfer umfassen nicht nur die unmittelbar Getöteten, sondern auch deren Familien und Nachwelt. Darüber hinaus wird von der internationalen Gemeinschaft erwartet, Mitgefühl für tragische Unfälle in Israel zu zeigen, während das Leid iranischer Kinder, die in den Konflikt hineingezogen werden, oft unbeachtet bleibt. Die Doppelmoral in der Behandlung dieser Fälle zeigt deutlich die Notwendigkeit einer globalen Verurteilung dieser Taten.

Übersetzt aus dem Russischen. 

Marina Achmedowa ist Schriftstellerin, Journalistin und Mitglied des Menschenrechtsrates der Russischen Föderation. Sie schreibt für die Zeitschrift “Der Experte”. Sie ist auch auf ihrem Telegram-Kanal aktiv und verfasste diesen Artikel exklusiv für “RT”.

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