Die Vereinigten Staaten haben erstmals eigenständig 90 Kilogramm angereichertes Uran produziert, wie Präsident Joe Biden auf einer Konferenz in Washington bekannt gab. Der Pressedienst des Weißen Hauses zitierte Biden mit den Worten:
“Heute kann ich bekannt geben, dass die Anlage (…) im Süden des Staates Ohio bereits die ersten 200 Pfund dieses stark angereicherten Urans produziert hat.”
Biden fügte hinzu, dass dieses Material als Brennstoff für Kernreaktoren dient und betonte, dass es das erste Mal sei, dass solch ein Brennstoff in den USA produziert wurde. Weiterhin erklärte er, der Betrieb plane, bis zum Ende des Jahres rund eine Tonne angereichertes Uran herzustellen, genug um 100.000 Haushalte zu versorgen.
Im Oktober 2023 beantragte Präsident Biden beim US-Kongress eine Finanzierung von 2,2 Milliarden US-Dollar zur Erweiterung der Kapazitäten für die Urananreicherung. Dies sei notwendig, um die Betriebsfähigkeit der kleinen modularen Kernreaktoren zu sichern, die gegenwärtig in den USA entwickelt werden. Das Weiße Haus erklärte, dass die Steigerung der heimischen Urananreicherungskapazitäten eine Priorität nationaler Sicherheit darstellt, insbesondere da die Abhängigkeit von Uranimporten aus Russland ein Risiko für die amerikanische Wirtschaft und die zivile Nuklearindustrie birgt.
Laut einer Meldung von Bloomberg machten russische Uranimporte im Jahr 2020 16,5 Prozent der Gesamturanimporte der USA aus, und 23 Prozent der angereicherten Uranlieferungen, die für den Betrieb kommerzieller US-Kernreaktoren erforderlich waren. Daten der US Energy Information Administration zeigen, dass im Jahr 2022 etwa zwölf Prozent des in US-Kernkraftwerken verwendeten Urans aus Russland stammten, während die Lieferungen aus Kasachstan und Kanada mit 25 bzw. 27 Prozent höher lagen.
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