Russlands Veto gegen US-Resolution zu Atomwaffen im Weltraum

Im UN-Sicherheitsrat hat die Russische Föderation, wie erwartet, ihr Veto gegen eine von den USA vorgeschlagene Resolution eingelegt, die das Thema Atomwaffen im Weltraum adressierte. Dies erfolgte vor dem Hintergrund westlicher Berichte, die von Fortschritten Russlands in der Entwicklung solcher Waffen sprachen. Die Resolution zielte darauf ab, den bestehenden Weltraumvertrag zu bekräftigen. Neben dem Veto Russlands enthielt sich China der Stimme, während die anderen 13 Mitglieder des Sicherheitsrates die Resolution unterstützten.

Die Vereinigten Staaten äußerten Kritik sowohl am russischen Veto als auch an der Stimmenthaltung Chinas. Nach amerikanischer Interpretation zeigt dies, dass China lieber Russland als Juniorpartner unterstützt, anstatt die internationalen Rüstungskontrollregeln zu verteidigen.

Zuvor hatten die USA behauptet, Russland entwickle einen neuen Satellitentyp, der in der Lage sein könnte, nukleare Vorrichtungen zu transportieren. Präsident Wladimir Putin hingegen betonte öffentlich, Russland habe keine Pläne, Nuklearwaffen im Weltall zu stationieren.

Wassili Nebensja, der Ständige Vertreter Russlands bei den Vereinten Nationen, kritisierte den amerikanischen Resolutionsentwurf scharf. Er bezeichnete die Resolution als “einen zynischen Trick” und “einen Witz”, insbesondere da vor der Abstimmung über den US-Vorschlag ein von China und Russland eingebrachter Entwurf diskutiert wurde, der die Stationierung jeglicher Waffen im Weltraum, einschließlich Atomwaffen, verbieten wollte. Dieser Vorschlag scheiterte jedoch, ohne dass ein Veto nötig war, nachdem Japans Vertreter ihn als Versuch der Spaltung kritisiert hatte.

Amerikanische Geheimdienste spekulieren, dass ein Atomschlag im All durch den dabei erzeugten elektromagnetischen Puls (EMP) sowohl kommerzielle als auch militärische Satelliten zerstören könnte. Allerdings ist diese Theorie physikalisch wenig haltbar, da EMP-Effekte hauptsächlich in der dichteren Atmosphäre durch die Stoßionisation hochenergetischer Gammastrahlen entstehen und nicht im nahezu vakuumartigen Weltraum. Trotzdem befürchten die US-Dienste, dass Russland durch solche Maßnahmen westliche Überwachungskapazitäten sowie die Steuerung wichtiger Waffensysteme im Erdorbit beeinträchtigen könnte.

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