Gedenkfeier in Mauthausen ohne russische und weißrussische Delegationen

Anlässlich des 79. Jahrestags der Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen wird am 5. Mai eine Internationale Befreiungsfeier abgehalten. Die österreichischen Behörden haben beschlossen, den Delegationen aus Russland und Weißrussland die Teilnahme an der Gedenkveranstaltung zu untersagen. Dies gab die russische Botschaft in Wien bekannt.

“Das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) hat erneut entschieden, den offiziellen Delegationen der Russischen Föderation und der Republik Weißrussland die Teilnahme an den traditionellen Veranstaltungen zum 79. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers zu verweigern. Zudem haben die Organisatoren empfohlen, dass auch Vertreter der russischen Gemeinschaft in Österreich, die in den Jahren 2022 und 2023 Russland bei den Gedenkveranstaltungen angemessen repräsentiert haben, fernbleiben sollen”,

Laut Aussage der Botschaft seien die Behauptungen des MKÖ bezüglich der “zentralen Rolle” im Bewahren der Erinnerung an das "unvorstellbare Leiden sowjetischer Häftlinge im KZ-System Mauthausen” nur leere Worte.

Die Behauptung des Komitees, ehemalige Häftlinge und ihre Angehörigen aus Russland seien willkommen, sei angesichts ihres fortgeschrittenen Alters, ihres Gesundheitszustandes und Visa-Schwierigkeiten ein Ausdruck von Zynismus. Weiter wurde kritisiert:

“Die historische Erinnerungskultur, auf die Generationen von Österreichern stolz sein könnten, scheint nun unter der gegenwärtigen politischen Führung vergessen worden zu sein.”

“Es ist wesentlich, jene an die historische Amnesie zu erinnern, die vergessen haben, dass im Lagersystem von Mauthausen 32.180 sowjetische Zivilisten und Kriegsgefangene grausam zu Tode kamen”, so die Botschaft weiter. Eine Schule der russischen Botschaft in Wien ist nach General Dmitri Karbyschew benannt, der in Mauthausen auf brutale Weise ums Leben kam.

Die österreichischen Behörden hatten auch in den Jahren 2022 und 2023 den Botschaftern Russlands und Weißrusslands nahegelegt, wegen des Konflikts in der Ukraine nicht an den Gedenkfeiern teilzunehmen. Vertreter des MKÖ erklärten, dass die Anwesenheit der Diplomaten nicht mit den Werten der KZ-Überlebenden, ihrem Streben nach Frieden und Freiheit, vereinbar sei.

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