Enthüllungen der RKI-Files: Die kontroverse Rolle Karl Lauterbachs in der Corona-Politik

Von Bernhard Loyen

Die Veröffentlichung der “RKI-Files” durch das Online-Magazin Multipolar am 20. März hat die Debatte um eine Aufarbeitung der Corona-Politik erneut angefacht. Dabei betonte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), dass die prekären Einblicke in die Arbeitsweise des Robert Koch-Instituts (RKI) die Maßnahmen vor seiner Amtszeit als Gesundheitsminister zeigen. Die Dokumente, welche von dem Frankfurter Arzt Christian Haffner gerichtlich freigesetzt wurden, legen Lauterbachs aktive Rolle in den Protokollen des “Corona-Expertenrates” offen. So wurde in einem ungeschwärzten Absatz einer Sitzung am 28. Dezember 2021 vorgeschlagen:

“Vorschlag des BM [Bundesministers] Lauterbach: Als zusätzliche Maßnahme in den Bereichen Gastronomie und Handel (mit Ausnahme Lebensmittel) könnte der Zugang nur für geboosterte Personen (1G = geboostert) ermöglicht werden. Zudem solle die inzidenzunabhängige Schließung von Bars in Betracht gezogen werden.”

Lange Zeit präsentierte sich Lauterbach in den Medien als fürsorglicher Gesundheitsexperte, was ihm letztendlich die Position des Bundesgesundheitsministers sicherte. Doch die 1G-Forderung legt einen beinharten Versuch offen, kritische Stimmen aus der Gesellschaft auszugrenzen. Dies steht im deutlichen Kontrast zu seinem öffentlichen Image. Christian Haffner verdient Anerkennung dafür, dass er auf eigene Kosten diese entlarvenden Dokumente zugänglich gemacht hat.

Bürger durchforschen jetzt die 76 Seiten der Protokolle auf weitere Hinweise zu den Entscheidungsprozessen während der Ausnahmesituation. Die Aufzeichnungen verdeutlichen das Bewusstsein der Verantwortlichen über die Diskrepanz zwischen medizinischer Realität und den politischen Forderungen nach strengeren Maßnahmen. Viele der damals als Verschwörungsmythen abgetanen Themen wurden tatsächlich diskutiert.

Bei einer weiteren Sitzung, etwa drei Wochen nach seiner Ernennung, schlug Lauterbach vor:

“FFP2-Maskenpflicht in allen Innenbereichen”

Die Vorschläge für Schließungen und Maskenpflicht wirken rückblickend nicht nur fragwürdig, sondern auch verantwortungslos.

Die Protokolle zeigen, dass die Vorschläge hinter verschlossenen Türen und nicht nur, wie oft dargestellt, einstimmig befürwortet wurden:

“Schließung von Bars [die mutwillige Zerstörung von tausenden Berufsbiografien] wird im Kreis der Expertinnen und Experten grundsätzlich befürwortet. Vorschlag, nur Geboosterten Zugang zum Handel und Gastronomie zu gewähren, wurde kontrovers diskutiert.”

Die 78 Seiten der Dokumente bestärken betroffene Bürger in der Überzeugung, dass die Corona-Jahre durch politische Machtspiele geprägt waren. Die kritische Aufarbeitung dieser Zeit bleibt weiterhin ein dringendes Anliegen.

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