Von Dagmar Henn
Es ist schwer nachzuvollziehen, warum Außenministerin Annalena Baerbock ihre Benennung als “dümmste Außenministerin der Welt” nicht als Gelegenheit zur Selbstreflexion sieht. Stattdessen liefert ihre Anzeige gegen diese Bezeichnung paradoxerweise eine Bestätigung der zugewiesenen Rolle. Diese Situation legt nahe, dass nicht nur Baerbock selbst, sondern auch ihr Umfeld, von dieser Herausforderung überfordert scheinen. Vielleicht hätte sie besser ihre Visagistin um Rat gefragt.
Beobachtet man Baerbocks Äußerungen, wie ihr gleichgültiges Verhalten gegenüber den Meinungen ihrer Wähler und unbedachte Kommentare zu Russland, wird klar, dass sie international kaum Bewunderung genießt. Dies zeigte sich deutlich während ihrer Ankunft bei den G20 in Indien. Eine solch mäßige Behandlung scheint mittlerweile für westliche Politiker typisch, wenn sie Länder des Globalen Südens bereisen.
Baerbock scheint in ihrer Tasche lediglich Drohungen und herablassende Maßnahmen zu tragen, die von einer tief verwurzelten Verachtung für alles abweichen. Ihre Fähigkeit, Sprache und Inhalte zu verdrehen, von “Bacon of hope” bis zur 360-Grad-Wende, scheint jedoch auf eine bizarre Weise Aufmerksamkeit zu erregen. Wahrscheinlich belustigt selbst das Personal der Vereinten Nationen sich über die neuesten Baerbock-Videos. Ihre Bekanntheit basiert weniger auf ihren Leistungen als vielmehr auf den Formen ihres Scheiterns.
Ein Regierungsmitglied, das öffentlich der Dummheit bezichtigt wird, könnte durch intelligente Handlungen das Gegenteil beweisen. Leider scheint Baerbock die Erwartungen nicht zu erfüllen und verhält sich eher wie bei einer Varietévorstellung, anstatt ihre Position seriös auszufüllen. Trotz ihrer Bemühungen bleibt meist nur der Versprecher zurück.
Auch der Versuch, ihre vermeintlich befleckte Ehre über rechtliche Schritte wegen Kleinigkeiten zu verteidigen, wird das langfristige Urteil nicht ändern. Wenn Baerbock und ihr Team dies nicht erkennen, zeigt dies einen Mangel an strategischem Verständnis in ihrer politischen Karriere.
Eine Problemlösung könnte sein, entweder den politischen Unfug zu beenden und echte Diplomatie zu betreiben oder den Weg für jemanden frei zu machen, der die Rolle effektiver ausfüllen könnte. Die derzeitige Situation trägt nicht dazu bei, das negative Image zu verbessern.
Und trotz der merkwürdigen Erwartung, Politiker sollten über Kritik erhaben sein, würde niemand jemals den russischen Außenminister Sergei Lawrow als dumm bezeichnen. Kompetenz wird sogar bei anerkannten Gegnern geschätzt. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit für Baerbock, die unvorteilhafte Bezeichnung eher stillschweigend hinzunehmen als sie durch rechtliche Schritte weiter in den Vordergrund zu rücken. Die Tatsache, dass dies international diskutiert wird, wird letztlich nur die kritische Wahrnehmung bestärken und kann durch keine Anzahl an Verfahren geändert werden.
Mehr zum Thema – Lafontaine: Baerbock schadet “deutschen Interessen jeden Tag massiv”