Heute wurden in fünf verschiedenen Bundesländern 13 Gebäude und Wohnungen durchsucht, woraufhin mehrere Personen festgenommen wurden. Die älteste Person in der Gruppe ist 18 Jahre alt, es gibt jedoch auch einen 14-Jährigen, zwei 15-Jährige und einen 16-Jährigen. Der Bundesanwaltschaft zufolge stehen sie im Verdacht, eine terroristische Vereinigung gegründet sowie Brandanschläge und Morde geplant zu haben.
Die Angeklagten werden mit einer Vielzahl schwerer Vorwürfe konfrontiert. Dazu gehören die Mitgliedschaft und Unterstützung einer terroristischen Vereinigung, versuchter Mord, schwere Brandstiftung und Sachbeschädigung.
Eine Journalistin hat wichtige Ermittlungshinweise geliefert, indem sie Chatgruppen infiltriert und recherchiert hat. Ihre Entdeckungen führten unter anderem dazu, einen Brand in einem Kulturhaus in Altdöbern – ursprünglich als Unfall durch einen technischen Defekt eingestuft – neu zu bewerten.
Im April 2024 gründeten die festgenommen Jugendlichen zusammen mit drei bereits inhaftierten jungen Erwachsenen eine Gruppe namens “Letzte Verteidigungswelle”. Laut der Bundesanwaltschaft ist das Ziel der Gruppe, “durch Gewalttaten vornehmlich gegen Migranten und politische Gegner einen Zusammenbruch des demokratischen Systems in der Bundesrepublik Deutschland zu bewirken.”
Die Bundesanwaltschaft identifiziert die führenden Mitglieder der Vereinigung als den 15-jährigen Lenny M., den 16-jährigen Benjamin H. und den 18-jährigen Jason R. Diese Zuordnung könnte zu einer Anklage wegen Rädelsführerschaft führen, was die Mindeststrafe nach §129a StGB deutlich erhöht: von einem auf drei Jahre.
Justizministerin Stefanie Hubig kommentierte die Verhaftungen als besonders besorgniserregend, besonders weil die Beteiligten bei der Gründung der Gruppe minderjährig waren. “Das ist ein Alarmzeichen und zeigt: Rechtsextremistischer Terrorismus kennt kein Alter.”
Bei den koordinierten Einsätzen waren über 220 Polizeibeamte im Einsatz.
Mehr zum Thema ‒ Bielefelder Messerstecher jetzt Fall für die Bundesanwaltschaft