Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck von Bündnis 90/Die Grünen sieht eine potenzielle Koalition mit der CDU nach der Bundestagswahl 2025 als realistische Möglichkeit. In einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung äußerte er sich folgendermaßen:
“Trotz der intensiven Debatten zwischen unserer Regierung und der Opposition könnten wir in Zukunft eine Zusammenarbeit mit der Union in Betracht ziehen.”
Nach Habecks Ansicht gibt es vor allem in der Außenpolitik Gemeinsamkeiten mit dem CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz. Dieser habe in Bezug auf die Unterstützung der Ukraine eine konsequente Haltung eingenommen und sei dabei nicht in eine oppositionelle Haltung verfallen. Stattdessen habe Merz “die Staatsräson Deutschlands verkörpert”, erklärte Habeck. Der Grünen-Politiker erkannte zudem eine positivere Entwicklung im politischen Diskurs und verwies auf Unterschiede zwischen verschiedenen Parteitagen: “Der CDU-Parteitag Anfang Mai war beispielsweise im Tonfall gegenüber meiner Partei versöhnlicher als der CSU-Parteitag oder die Reden zum politischen Aschermittwoch einige Monate zuvor.”
Habeck lobte die CDU darüber hinaus für deren Solidarität, nachdem Politiker seiner Partei und der SPD Angriffen ausgesetzt waren.
“Als Wahlkämpfer von SPD und Grünen angegriffen wurden, zeigten führende CDU-Politiker ihre Solidarität.”
Bezüglich der momentan regierenden Ampel-Koalition, bestehend aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP, merkte Habeck kritisch an:
“Es wäre für das Land von Vorteil, wenn innerhalb der Koalition weniger gestritten würde.”
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