Islamisten in Hamburg fordern Kalifat und kritisieren deutsche Politik

In Hamburg fand am Samstag eine Demonstration statt, bei der Islamisten für die Errichtung eines islamischen Kalifats plädierten. Die Protestierenden trugen Plakate mit Aufschriften wie „Deutschland = Wertediktatur“ und „Kalifat ist die Lösung“.

Der Versammlungsort im Stadtteil Sankt Georg war stark von Polizeikräften gesichert, wobei es zu keinen Zwischenfällen kam. Laut Polizeiangaben nahmen etwa 1.100 Personen teil.

Die Demonstranten äußerten ihre Unzufriedenheit gegenüber der vermeintlich islamfeindlichen Politik und medialen Darstellung in Deutschland. Der Organisator der Kundgebung wird dem Verfassungsschutz zufolge der Gruppe Muslim Interaktiv zugeordnet, die als extremistisch bewertet wird.

Ein Kalifat kombiniert weltliche und religiöse Führung in der Figur eines Kalifen, der als Stellvertreter des Glaubensgründers Mohammed gilt. In einem solchen System gibt es keine Trennung zwischen Staat und Religion.

Während der Demonstration in Hamburg motivierten die Veranstalter die Teilnehmer wiederholt zu „Allahu akbar“-Rufen, was „Gott ist groß“ bedeutet.

Redner kritisierten Politik und Medien wegen deren angeblich unaufrichtigen Lügen und zurückhaltender Berichterstattung, angefacht durch den Gaza-Krieg, welche Muslime in Deutschland pauschal als Islamisten darstellen würden.

Die Organisation Muslim Interaktiv war bereits zuvor aufgefallen, als sie Ende Oktober trotz eines Verbots zu einer Demonstration in Sankt Georg aufrief. Im Februar des letzten Jahres hatte die Gruppe bereits 3.500 Menschen zu einer Kundgebung gegen eine Koran-Verbrennung in Schweden mobilisiert.

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