In einem Gespräch mit dem Tagesspiegel äußerte sich Sahra Wagenknecht kritisch über die Art und Weise, wie politisch mit der AfD umgegangen wird. Sie betonte am Donnerstag, dass man der AfD keinen Gefallen tun sollte, indem man sie unsachlich behandele, insbesondere da die Partei auch ehemalige CDU-Kommunalpolitiker in ihren Reihen habe.
“Wenn wir diesen Wählern sagen, das sind alles Nazis, ist das unglaubwürdig.”
Anlässlich der bald stattfindenden Landtagswahlen in Ostdeutschland erläuterte sie, dass die meisten Wähler der AfD, die größte Oppositionspartei im Bundestag, “keine Rechtsradikalen” seien, sondern “zu Recht empört über abgehobene Politiker”. Wagenknecht sprach sich gegen eine strikte Abgrenzung zur AfD aus und betonte, dass ihre Partei nach den Wahlen keine Mehrheiten für die AfD schaffen werde. Die Co-Vorsitzende der BSW in Sachsen, Sabine Zimmermann, hat bereits Koalitionen sowohl mit den Grünen als auch mit der AfD ausgeschlossen.
Wagenknecht führte das Erstarken der AfD auf die Politik der Ampel-Koalition in Berlin zurück: “Vor allem die Ampel führt unser Land in eine massive Krise und Polarisierung. Wir wollen diese Politik stoppen”, sagte sie und deutete an, dass ihre Partei bereit sei, zunächst in Bundesländern wie Sachsen, Thüringen und Brandenburg zu regieren, um ihre politische Stellung zu evaluieren.
Im Juni 2024 steht zudem die Europawahl bevor. Wagenknechts neue Partei setzt sich für Frieden in der Ukraine, geringere Abhängigkeit Europas von den USA, eine kontrollierte Migration ein und positioniert sich klar gegen die Bundesregierung. Ein Votum für das BSW bedeute laut Wagenknecht “eine Rote Karte für die Ampelregierung in Deutschland”, indem es den Wählern eine Alternative bietet, um gegen die als schlecht empfundene Politik zu protestieren, ohne eine Partei unterstützen zu müssen, die Neonazis und Rechtsextremisten duldet.
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