Modernisierung der Panzerabwehr: Skyranger-System auf Leopard-Chassis

Internationale Medien haben ihnen den Namen “Frankenstein-Panzer” gegeben – alten Leopard-Panzern, die mit dem modernen Luftabwehrsystem “Skyranger” ausgerüstet werden sollen. Dieses System umfasst zielgenaue Eigenlokalisierung und hat, je nach Geschützkonfiguration, eine Reichweite von 3000 Metern bei Verwendung einer 30mm-Kanone und 4000 Meter bei einer 35mm-Kanone.

Auf der Firmenwebsite beschreibt Rheinmetall den Skyranger folgendermaßen:

Der Skyranger vereint starke Feuerkraft mit aktiven und passiven Sensoren sowie die erforderliche Mobilität, um hochkomplexe Ziele, einschließlich loiternder, aufpopender oder im Sturzflug herannahender Bedrohungen, effektiv abzuwehren. (…) Seine modular aufgebaute Architektur ermöglicht individuell angepasste aktive oder passive Konfigurationen, einschließlich AESA-Radaren, Passiv-Panorama-Systemen und Optronik-Paketen.”

Es ist offensichtlich, dass Skyranger primär zur Abwehr von Drohnen konzipiert wurde. Allerdings war es bisher meistens auf dem fahrzeuggestützten Schützenpanzer Lynx montiert, anstatt der üblichen 120mm-Kanone, wenn auch nur in Prototypenform.

Auf der eben stattfindenden Rüstungsmesse Eurosatory 2024 in Paris wird erstmals ein Skyranger mit einer 35mm-Kanone auf einem Leopard-2-Fahrgestell präsentiert. Die Lieferungen an die Ukraine werden jedoch auf dem Chassis des Leopard 1 erfolgen, da hiervon deutlich mehr verfügbar sind. Berichten zufolge wurden schon hundert Einheiten dieses über vierzig Jahre alten Panzers aus Deutschland an die Ukraine geliefert.

Trotz dieser Pläne gibt es anscheinend noch keinen unterschriebenen Vertrag über diese Lieferungen. Es scheint, dass diese Umbauten in einem gemeinsamen Projekt in der Ukraine durchgeführt werden sollen, für das kürzlich bei einer Konferenz zum Wiederaufbau der Ukraine in Berlin eine Absichtserklärung unterzeichnet wurde.

Das primäre Interesse von Rheinmetall an diesem Projekt liegt wohl weniger in der direkten Unterstützung der Ukraine, als vielmehr in der Testmöglichkeit des noch in Entwicklung befindlichen Systems. Die ersten offiziellen Bestellungen für das Skyranger-System wurden erst im Februar diesen Jahres aus Österreich getätigt, mit einer geplanten Lieferung für das Jahr 2026.

Weiterführend – Bei Rheinmetall herrscht Grund zum Feiern: CEO verkündet milliardenschwere Einnahmen aus “Sondervermögen”.</

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