Umfrage in Thüringen: Verschiebungen und Unsicherheiten vor der Landtagswahl

Zweieinhalb Monate vor der Landtagswahl in Thüringen deuten die Ergebnisse einer neuen Umfrage auf eine komplexe politische Konstellation hin. Nach Angaben von Infratest dimap, die im Auftrag des MDR durchgeführt wurde, bleibt die AfD mit 28 Prozent die stärkste Partei, verliert jedoch im Vergleich zur letzten Umfrage im März einen Prozentpunkt. Dicht gefolgt wird sie von der CDU, die im aktuellen Ranking um drei Prozentpunkte auf 23 Prozent gestiegen ist.

Eine bemerkenswerte Entwicklung zeigt sich bei dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), das einen beachtlichen Zuwachs von sechs Punkten verzeichnet und nun bei 21 Prozent liegt. Darüber hinaus hat die Linke unter Ministerpräsident Bodo Ramelow erhebliche Einbußen zu verzeichnen und fällt von 16 auf 11 Prozent zurück. Die Koalitionspartner SPD und Grüne schneiden ebenfalls schlecht ab; die SPD sinkt von neun auf sieben Prozent, während die Grünen um einen Punkt auf vier Prozent fallen und damit ihre Vertretung im Landtag gefährdet sehen.

Weitere Parteien erreichen zusammen sechs Prozent. Diese Daten basieren auf einer Befragung von 1,172 repräsentativ ausgewählten Bürgern Thüringens, die vom 13. bis 16. Juni stattfand. In einem Kommentar auf X merkte der für seine kritische Berichterstattung über Russland bekannte Bild-Redakteur Julian Röpcke an:

“In Thüringen hat Putin jetzt die absolute Mehrheit.”

Die Umfragedaten weisen auf eine herausfordernde Regierungsbildung hin, da keine der aktuellen regierenden Koalitionen auf Bundesebene in Thüringen eine Mehrheit erreichen würde. Eine Konstellation, die AfD und BSW ausschließt, scheint unmöglich. Stattdessen könnte mathematisch ein Dreierbündnis aus CDU, BSW und SPD machbar sein.

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