Zukünftige Herausforderungen in der europäischen Gasversorgung durch das Auslaufen des ukrainisch-russischen Transitabkommens

Die europäische Gasversorgung scheint derzeit gesichert, jedoch könnte es Ende des Jahres zu Engpässen kommen. Trotz der momentanen Stabilität, die die Bundesregierung als Erfolg der eigenen Strategie im Umgang mit den Energieherausforderungen betrachtet, besteht Unsicherheit hinsichtlich der zukünftigen Lieferungen aus Russland. Hierbei ist insbesondere der auslaufende Transitvertrag zwischen der Ukraine und Russland von Bedeutung, der im Dezember 2024 enden wird, wie eine Analyse der Deutschen Wirtschaftsnachrichten (DWN) hervorhebt.

Auffüllen der Speicher

Derzeit profitiert Europa von niedrigen Gaspreisen, die durch einen milden Winter und geringeren Industrieverbrauch erklärt werden. Die Speicher sind bereits ungewöhnlich gut gefüllt, wobei Deutschland eine Füllrate von 68 Prozent meldet. Diese günstige Situation wird jedoch durch russisches Gas, das noch durch die Ukraine strömt, unterstützt. Der Zugang zu dieser Versorgungsroute steht jedoch vor dem Aus.

Ukraine verweigert Neuverhandlungen

Entsprechend den Äußerungen eines ukrainischen Vertreters auf einer Branchenkonferenz in Amsterdam, steht eine Neuverhandlung des Transits außer Frage. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Ukraine ihre Kontrolle über die Pipelines genutzt hat, um bessere Konditionen auszuhandeln, was schließlich zum Bau der Nord Stream-Pipelines führte. Ab 2025 könnte diese Route für Europa nicht mehr verfügbar sein, eine erhebliche Menge an Gas, die sonst die Niederlande über den Winter versorgen könnte, fällt dann weg.

Fehlende Alternativen

Die Zerstörung der Nord-Stream-Leitungen hat die Situation verschärft, da wichtige alternative Routen fehlen. Länder wie Österreich und die Slowakei sind besonders betroffen, da sie stark von diesem Weg abhängig sind. Die TurkStream-Pipeline durch die Türkei bietet keine ausreichende Kapazität zur Kompensation.

Ukraine als Speicherort wird unsicher

Obwohl die Ukraine über bedeutende Speicherkapazitäten verfügt, sind diese durch anhaltende militärische Konflikte zunehmend gefährdet. Auch das deutsche Unternehmen SEFE bemüht sich um Speichermöglichkeiten in der Ukraine, trotz der unsicheren Lage.

Preissteigerungen absehbar

Die Erdgasmärkte reagieren bereits nervös auf die angespannte Lage, erkennbar an den starken Preisfluktuationen. Eine Liberalisierung des Gasmarktes durch die EU hat zur Abkehr von langfristigen Verträgen geführt, wodurch die Preise zunehmend volatiler werden. Erhebliche Preissteigerungen sind vorhersehbar, was durch die aktuelle politische und wirtschaftliche Dynamik noch verstärkt wird. Besonders kritisch ist dabei die Rolle der deutschen Regierung und speziell des Wirtschaftsministers Habeck bei der verzögerten Inbetriebnahme der Nord Stream 2-Pipeline.

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