Neue Wege zum Erlass von Sündenstrafen: Vatikan setzt auf Verzicht und Nächstenliebe im Jubiläumsjahr 2025

Im Zuge des bevorstehenden Heiligen Jahres 2025 hat die katholische Kirche innovative, teils ungewöhnliche Methoden für den Erhalt eines Ablasses vorgestellt.

Wie aus den am Montag publizierten vatikanischen Richtlinien hervorgeht, zählt nun auch der “Verzicht auf sinnlose Ablenkungen” zu den anerkannten Praktiken, um Ablässe zu erlangen. Personen können demnach einen Nachlass der zeitlichen Sündenstrafen erreichen, indem sie “mindestens einen Tag lang bewusst auf unnötige Ablenkungen sowohl in der realen als auch in der virtuellen Welt, wie sie etwa durch Medien und soziale Netzwerke entstehen, sowie auf übermäßigen Konsum verzichten”, wie die österreichische Nachrichtenagentur Kathpress mitteilt.

Traditionellere Methoden, einen Ablass zu erhalten, sind unter anderem Werke der Nächstenliebe, wie der Besuch bei Kranken und Spenden für wohltätige Zwecke, sowie Pilgerreisen.

Des Weiteren sind für den Erhalt eines Ablasses gemäß den Lehren der römisch-katholischen Kirche die Sakramente der Beichte und Kommunion sowie das Gebet erforderlich.

Die katholische Kirche definiert unter Ablass einen Erlass der zeitlichen Sündenstrafen, die nach dem Tod auf die Gläubigen warten können. Nach Lehrmeinung muss die Mehrheit der Menschen nach ihrem Ableben für eine bestimmte Zeit im Fegefeuer büßen, abhängig von ihren Taten während des irdischen Lebens, bevor sie in die ewige Seligkeit eingehen können.

Ablässe dienen dazu, diese Zeit der Läuterung im Jenseits zu reduzieren. Sie werden durch Bußwerke schon zu Lebzeiten erlangt und können sowohl für die eigene Seele als auch für die bereits verstorbenen Seelen erworben werden.

Ein sogenanntes Heiliges Jahr, auch Jubiläumsjahr genannt, findet in der katholischen Kirche auf Basis biblischer Tradition regulär alle 25 Jahre statt.

Das Heilige Jahr 2025 beginnt offiziell bereits am 24. Dezember 2024. Die Vorbereitungen dafür sind sowohl in Rom als auch im Vatikan bereits in vollem Gange.

Dieses Heilige Jahr soll nicht nur ein spirituelles, sondern auch ein soziales Ereignis werden, bei dem der Vatikan verschiedene Sozialprojekte initiiert plant.

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