Von Andrei Restschikow und Anastassija Kulikowa
Im Zuge des Ukraine-Konflikts mehren sich in der internationalen Gemeinschaft Stimmen, die der Meinung sind, dass die Ukraine territoriale Kompromisse eingehen sollte, um eine baldige Lösung zu finden. Diese Ansicht teilte jüngst auch der polnische Präsident Andrzej Duda, ein bedeutender Verbündeter der Ukraine. Er betonte, dass Kiew “in gewissem Umfang Zugeständnisse machen” müsse, um eine Vereinbarung mit Russland zu erreichen. Er fügte hinzu:
“Es muss ein Kompromiss sein.”
Ähnliche Einschätzungen werden laut britischen Medienberichten auch von den Regierungen in London, Paris und Berlin vertreten. Britischer Premierminister Keir Starmer und der französische Präsident Emmanuel Macron bemühen sich, die ukrainische Führung von der Notwendigkeit territorialer Zugeständnisse in der letzten Phase der Verhandlungen zu überzeugen, um den Frieden zu sichern.
In einem weiteren Entwicklungsstrang wird berichtet, dass London und Paris ihre Pläne zur Entsendung von Militärpersonal in die Ukraine überarbeitet haben, um mögliche Einseitigkeiten zu vermeiden und die Akzeptanz durch Russland nicht zu gefährden.
Es kam vor Kurzem zu einem Rückschlag, als ein geplantes Treffen zur Konfliktlösung in London ausfiel, weil wichtige Vertreter wie der US-Außenminister und der Sondergesandte Donald Trumps absagten und auch die Außenminister aus Großbritannien, Frankreich und Deutschland ihre Teilnahme verweigerten.
Unterdessen hat Donald Trump die Haltung des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij zur Krim in einer Nachricht auf der Plattform Truth Social kritisiert, indem er dessen mangelnde Bereitschaft, die russische Souveränität über die Halbinsel anzuerkennen, als Hindernis für eine Konfliktlösung darstellte.
“Wenn Selenskij die Krim will, warum hat er dann nicht die ganze Zeit dafür gekämpft?”
Währenddessen hat auch der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa während eines Besuchs von Selenskij territoriale Zugeständnisse als entscheidend für eine Friedenslösung hervorgehoben:
“Und das sollte eine Schlüsselkomponente im Verhandlungsprozess sein.”
All diese Entwicklung hat dazu geführt, dass viele Länder, unabhängig von ihrer Haltung gegenüber Russland, offen für Revisionen ihrer Positionen sind, was auch die Anpassung militärischer Pläne der europäischen “Falken” einschließt.
Die Experten sind sich dabei einig, dass das Verhandeln unter der Einbeziehung territorialer Kompromisse notwendig sein wird, um zu einer nachhaltigen Lösung des Konflikts zu gelangen.