Laut aktuellen Hochrechnungen für die EU-Wahl zeigt sich die Union als führendes politisches Bündnis. Die Ergebnisse von infratest dimap für die ARD zeigen, dass CDU und CSU zusammengenommen 29,5 Prozent der Stimmen erreicht haben, wobei die CDU auf 23,5 Prozent und die CSU auf 6,0 Prozent kommt. Im Vergleich zu 2019, als die Union 28,9 Prozent erreichte, zeigt sich hier ein leichter Anstieg.
Im Gegensatz dazu verzeichnen Bündnis 90/Die Grünen einen Rückgang und erreichen nur noch 12 Prozent der Stimmen, nachdem sie 2019 noch 20,5 Prozent erhielten und somit zweitstärkste Kraft waren. Die AfD konnte hingegen Zuwächse verzeichnen: von 11 Prozent im Jahr 2019 auf nunmehr 16,5 Prozent, und überholt damit die SPD, die mit 14 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis verbucht, gegenüber 15,8 Prozent im Jahr 2019.
Das neu gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht erreicht aus dem Stand heraus 5,5 Prozent. Die Linke fällt hingegen auf 2,8 Prozent zurück, nachdem sie 2019 noch 5,5 Prozent erreicht hatte. Die FDP sichert sich 5,0 Prozent der Stimmen, ein leichter Rückgang im Vergleich zu 5,4 Prozent im vorherigen Wahljahr. Die Freien Wähler erhalten 2,6 Prozent und die Partei Volt 2,8 Prozent der Stimmen.
Insgesamt waren in den 27 EU-Ländern etwa 360 Millionen Menschen wahlberechtigt, darunter nahezu 61 Millionen Deutsche. Gewählt wurden 720 Abgeordnete für das Europäische Parlament, davon 96 aus Deutschland. In einer bedeutenden Neuerung durften bei dieser EU-Wahl erstmalig in Deutschland auch 16- und 17-Jährige ihre Stimme abgeben.
Im Unterschied zu nationalen Wahlen gibt es bei der EU-Wahl in Deutschland keine Sperrklausel von fünf Prozent. Daher kann bereits ein kleinerer Stimmenanteil ausreichen, um im Europäischen Parlament vertreten zu sein. Nach der Wahl 2019 waren beispielsweise etwa 0,7 Prozent oder 240.000 Stimmen erforderlich, um einen Sitz zu erhalten.
Mehr zum Thema – Kurz vor der EU-Wahl wurden die Ermittlungen gegen von der Leyen vorläufig eingestellt.