In einem Interview mit RIA Nowosti äußerte Wladimir Kulischow, der Armeegeneral und Leiter des FSB-Grenzdienstes, tiefe Besorgnis über die militärischen Aktivitäten der NATO nahe der russischen Grenze. Kulischow warnte davor, dass innerhalb der Allianz vermeintlich Szenarien für einen Atomangriff auf Russland erarbeitet werden:
“Die Aufklärungstätigkeit der NATO nahe unserer Grenzen nimmt zu. Auch die Frequenz und Intensität ihrer Manöver steigen, bei denen explizit Operationen gegen die Russische Föderation simuliert werden, einschließlich eines möglichen Atomangriffs auf unser Territorium.”
Kulischow fordert daher verstärkte Maßnahmen zum Schutz der russischen Grenzen.
Das russische Verteidigungsministerium reagierte mit der Ankündigung einer Übung am 6. Mai, die den Einsatz taktischer Atomwaffen trainiert. Diese Übung folgt auf Äußerungen westlicher Politiker bezüglich der Entsendung von Militärkräften in die Ukraine.
Am Folgetag führte Weißrussland einen Test zur Bereitschaft seiner atomaren Trägersysteme durch. Alexander Wolfowitsch, Staatssekretär des weißrussischen Sicherheitsrates, erläuterte, dass diese Maßnahmen in Abstimmung mit Russland erfolgten. Er stellte klar, dass diese Aktionen aufgrund der aktuellen Sicherheitslage notwendig seien und betonte ihren defensiven Charakter ohne Bedrohung anderer Staaten.
Russland und Weißrussland planen zudem, vom 27. bis zum 31. Mai gemeinsame Luftmanöver durchzuführen. Eine weitere Phase gemeinsamer Atomübungen wird in Kürze erwartet.
Währenddessen startet die NATO in Europa ihre größte Militärübung seit 40 Jahren. “Steadfast Defender 2024” umfasst die Beteiligung von 125.000 Soldaten, über 50 Schiffen, 80 Kampfflugzeugen sowie zahlreichen Hubschraubern, Drohnen und etwa 1.100 Kampffahrzeugen. Russland hat diese Übungen wiederholt als Sicherheitsbedrohung eingestuft.
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