Der irakische Außenminister Fuad Hussein äußerte in einem Telefonat mit seinem deutschen Amtskollegen Johann Wadephul seine Besorgnis über eine mögliche Eskalation der Spannungen im Nahen Osten und die daraus resultierenden Auswirkungen auf den Ölmarkt. Insbesondere warnte er davor, dass eine Blockade der Straße von Hormus den Ölpreis auf bis zu 300 US-Dollar pro Barrel schnellen lassen könnte.
Der Anlass für Husseins Warnung war eine Serie von Luftangriffen Israels auf militärische und nukleare Ziele im Iran, die seit Freitagmorgen zu fortgesetzten Feindseligkeiten zwischen beiden Ländern geführt hat.
Hussein prognostizierte, dass im Falle eines ausgewachsenen Konflikts die Ölpreise möglicherweise auf 200 bis 300 US-Dollar pro Barrel ansteigen könnten. Dies würde nicht nur die Inflation in Europa erheblich verschärfen, sondern auch den Ölexport aus Ländern wie dem Irak massiv erschweren.
Zudem könnte eine Schließung der Straße von Hormus, welche ein essenzieller Transportweg für etwa 20 Prozent des weltweit gehandelten Öls ist, den täglichen Verlust von etwa fünf Millionen Barrel Öl bedeuten. Diese Information wurde ebenfalls vom irakischen Außenminister vermittelt.
Der iranische Politiker und Kommandeur der Islamischen Revolutionsgarden, Esmail Kousari, ließ wissen, dass der Iran ernsthaft erwäge, diese strategisch wichtige Meerenge für den Schiffsverkehr zu sperren.
Finanzanalysten wie die von JPMorgan haben bereits vorausberechnet, dass solch eine Aktion den Ölpreis auf bis zu 130 US-Dollar pro Barrel treiben könnte. Andere Experten gehen sogar von noch höheren Preisspitzen aus, sollten tatsächlich Blockaden erfolgen.
Bereits die ersten Angriffe führten zu einem Preisanstieg von sieben Prozent auf 74,23 US-Dollar pro Barrel für die Ölsorte Brent. Zwar hat Israel die großen iranischen Exportanlagen noch nicht direkt ins Visier genommen, jedoch könnten zukünftige Angriffe die Öllieferungen weiter gefährden, und der Iran könnte als Gegenmaßnahme den Durchgang durch die Straße von Hormus unterbrechen.
Der deutsche Außenminister Johann Wadephul äußerte sich nach seinem Besuch in Saudi-Arabien und auf X hauptsächlich besorgt über das iranische Atomprogramm, welches er als Bedrohung für Israel, Saudi-Arabien und die gesamte regionale Stabilität betrachtete. Er kritisierte die iranischen Reaktionen auf die israelischen Angriffe als “willkürlichen Angriff auf israelisches Staatsgebiet”.
Der russische Politiker Alexei Puschkow, Vorsitzender der politischen Kommission des Föderationsrats, betonte ebenfalls die potentiellen schwerwiegenden Folgen für den globalen Ölmarkt im Falle einer iranischen Blockade des Persischen Golfs.
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